Polizei bestätigt: Berliner „Messermann“ gestorben

Berlin (dpa) - Ein 50-jähriger Mann, der in Berlin mit Axt und Messer Polizisten bedrohte und niedergeschossen wurde, ist am Freitag gestorben. Das teilte die Polizei mit und bestätigte einen Vorab-Bericht der „Bild“-Zeitung (Samstag).

Dem Zeitungsbericht zufolge starb er im Kreis seiner Familie im Virchow-Klinikum. Die Polizei hatte zur Schusswaffe gegriffen, als der Mann am 6. Oktober mit einer Axt und zwei Messern in Berlin-Wedding zwei Beamte attackierte.

Obwohl er von mehreren Schüssen getroffen wurde, ließ er zunächst nicht von seinem Messer ab. Erst als weitere Polizisten eintrafen, überwältigten sie den Mann mit Hilfe von Pfefferspray, einem Schlagstock und einem Polizeihund. Der 50-Jährige kam ins Krankenhaus. Eine Notoperation rettete zunächst sein Leben. Warum der arbeitslose Mann schwer bewaffnet durch die Stadt gelaufen war, ist unklar.

Der Polizeieinsatz, der teils mit privaten Videoaufnahmen dokumentiert wurde, war heftig umstritten. Gegen zwei der Polizisten ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags. Die genaue Todesursache soll eine Obduktion klären, die auf Antrag der Staatsanwaltschaft Berlin für Montag geplant ist, wie die Polizei mitteilte.

Die Polizeimaßnahmen sollen auch im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses erörtert werden. Grünen-Politiker Benedikt Lux beantragte eine Debatte für die nächste Sitzung am 22. Oktober.

Gegen den Mann hatte die Staatsanwaltschaft in Schwerin bereits Anklage erhoben. Nach Angaben eines Sprechers lautet der Vorwurf auf Brandstiftung. Der gebürtige Berliner soll im Oktober 2011 versucht haben, seine Wohnung in einem Mietshaus in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern anzuzünden. Er soll einen Vorhang in der Nähe einer Gastherme in Brand gesteckt haben.