Polizei ortet mutmaßlichen Porno-Killer bei Paris
Paris (dpa) - Frankreichs Polizei ist dem mordverdächtigen Pornodarsteller Luka Rocco Magnotta auf der Spur. Sein Handy verriet den 29-jährigen Kanadier, der vor laufender Kamera einen chinesischen Studenten zerstückelt haben soll, nach übereinstimmenden französischen Medienberichten.
Unter Berufung auf Polizeikreise berichteten die Nachrichtenagentur AFP und der TV-Nachrichtensender BFM, dass ein Signal seines Mobiltelefons am Samstag im Pariser Vorort Bagnolet geortet worden sei.
Zudem sei der Mann dort in einem Hotel erkannt worden. Als die Polizei eintraf, habe er auf der überstürzten Flucht in seinem Zimmer Porno-Magazine und Spucktüten einer Fluggesellschaft zurückgelassen. Die Polizei hat sich offiziell dazu bisher nicht geäußert. Allerdings hatte die Zeitung „Le Parisien“ am Sonntag ebenfalls unter Berufung auf Polizeikreise über eine gezielte Suche nach dem Verdächtigen im Pariser Osten berichtet.
Einen Barbesitzer, der Magnotta in der Nacht zu Donnerstag erkannt haben will zitiert das Blatt mit den Worten: „Er war sehr nervös und hat auf Englisch eine Cola zum Mitnehmen bestellt.“ Er habe die Flasche dann in einem Zug geleert und sei von einem kräftig gebauten Mann angesprochen worden, der ihn offensichtlich kannte. Beide seien wenig später zu einem nahe gelegenen Hotel gegangen. Ein anderer Mann habe zudem berichtet, Magnotta Anfang der Woche vorübergehend bei sich beherbergt zu haben. Es werde nicht ausgeschlossen, dass sich der Kanadier als Frau verkleide.
Interpol hatte am Donnerstagabend eine weltweite Fahndung nach dem 29-Jährigen herausgegeben. Magnotta soll einen Mann umgebracht und Teile der Leiche an politische Parteien in Kanada geschickt haben. Bei dem Opfer soll es sich laut Medienberichten um einen 33 Jahre Chinesen handeln, der an der Concordia Universität studiert habe. Am Dienstag hatte die Zentrale der konservativen Partei in Ottawa ein Paket erhalten, in dem sich der verweste Fuß eines Menschen befand. Wenig später entdeckten die Ermittler in einem anderen Paket eine Hand und schließlich in Montreal den Torso eines Menschen.