Polizei stoppt falschen Schaffner

25-jähriger Täter ist bereits zehnfach vorbestraft.

Düsseldorf. Die Bundespolizei hat am Sonntagabend einen Mann festgenommen, der in Zügen zwischen Köln und Düsseldorf auf Diebestour gegangen war. Dafür hatte er sich auch eine Uniformjacke der Deutschen Bahn, ein Funkgerät und Schlüssel der Schaffner zugelegt. Vermutlich wollte er in den Dienstabteilen der Züge Fahrkarten und Geld stehlen - oder sogar bei Reisenden als vermeintlicher Kontrolleur abkassieren.

Im Intercity von Köln nach Düsseldorf hatte er am Nachmittag zum ersten Mal zugeschlagen. Er beschattete eine Zugbegleiterin, stahl ihr in einem unbeobachteten Moment Jacke, Tasche und Schlüssel. Am Abend ertappten ihn dann zwei Schaffner in einem Eurocity, als der 25-Jährige gerade das Dienstabteil betrat, wo unter anderem die mobilen Kontrollterminals aufbewahrt werden.

Weil der 42-Jährige und seine 41-jährige Kollegin nur zu zweit im Zug eingesetzt waren, schöpften sie angesichts ihres dritten "Kollegen" sofort Verdacht und alarmierten die Bundespolizei.

Der Wohnungslose hatte sich in Düsseldorf ein Hotelzimmer gemietet. Dort fanden die Beamten noch zwei Laptops und weitere Gegenstände, die der Bahn gehören. Offenbar hat der 25-Jährige seinen Lebensunterhalt ausschließlich auf kriminelle Weise bestritten: Er ist bereits zehn Mal wegen Betrugs, Diebstahl oder Körperverletzung verurteilt worden.

Zuletzt war er erst am 30. Oktober aus der JVA Düsseldorf entlassen worden. "Wir hatten Glück, dass wir den Mann offenbar frühzeitig stoppen konnten", sagt Bundespolizei-Sprecher Stefan Beckmann. Wegen Fluchtgefahr sitzt der 25-Jährige jetzt in U-Haft.