Düsseldorf Deutsche Bahn räumt Roma-Lager in Düsseldorf

Acht Fifty-Fifty-Verkäufer sind jetzt obdachlos.

Foto: si

Düsseldorf. Im November vergangenen Jahres hatte das Roma-Lager in Oberbilk für Schlagzeilen gesorgt. Damals waren Beamte des Bundespolizei dort nachts aufgetaucht und bei der Räumung sehr rüde gegen die Bewohner vorgegangen. Danach glätteten sich die Wogen, die acht Rumänen, die alle Fifty-Fifty-Verkäufer sind, konnten in ihre Hütten zurückkehren. Doch jetzt hat die Deutsche Bahn das Camp hinter dem Amts- und Landgericht dem Erdboden gleich gemacht. Die Latten-Häuschen sind samt Mobiliar und Habseligkeiten der Bewohner verschwunden.

Streetworker Oliver Ongaro ist empört: „Nach dem Vorfall mit der Bundespolizei war vereinbart worden, dass wir im Gespräch bleiben. Auch mit der Deutschen Bahn.“ Dann hätten die Rumänen eine Chance gehabt, sich auf eine mögliche Räumung vorzubereiten. Doch am Dienstag, als die Bewohner schon unterwegs waren, um die neue Ausgabe des Obdachlosen-Magazins zu verkaufen, rollten ein Container und ein Bagger an.

Pardallean Varga, der noch sein Fahrrad holen wollte, bekam zufällig mit, was passierte: „Sie haben alles in den Abfallcontainer geladen. Auch Kühlschränke mit unserem Essen, Gasflaschen. Kocher und Kleidung.“ Die Hütten, die den Rumänen ein Dach über dem Kopf boten, sind komplett verschwunden, der Platz ist leer.

Die acht Fifty-Fifty-Verkäufer haben die erste Nacht im Hauptbahnhof verbracht. Ongaro: „Jetzt haben wir ihnen ein Zelt und Matten gegeben.“ Die Winter-Unterkunft für Obdachlose sei geschlossen. Und ab 1. April werden EU-Bürger auch in der Notschlafstelle nicht mehr aufgenommen.

Die Deutsche Bahn hatte betont, das Lager direkt an den Bahngleisen könne aus Sicherheitsgründen nicht geduldet werden.