Düsseldorf Deutschlands größter Skatepark ist endlich eröffnet
Eineinhalb Jahre haben die Arbeiten gedauert. Zur Eröffnung der Anlage an der Heidelberger Straße kamen die Leute mit allem, was man auf Rollen fahren kann.
Jeder, der gerne Rollen sämtlicher Art unter den Füßen hat, muss sich hier wie im Himmel fühlen: In Eller wurde am Samstag der größte Skatepark Deutschlands eröffnet. Und so nehmen am ersten Tag nicht nur zahlreiche Skateboardfahrer, sondern auch Besucher mit ein- und zweirädrigen Gefährten die riesige Anlage in Beschlag: Auch Dirtbiker, Scooter-, Rollschuh- und Einradfahrer — und zwar aus allen Altersgruppen — tummeln sich in dem Beton-Paradies.
Auf fast 4000 Quadratmetern gibt es Bereiche sowohl für Profis als auch für Anfänger und Kinder. Mehmet (38) und Marcus (42) pausieren gerade ziemlich zufrieden am Rande der sogenannten Street Area, einem von drei Bereichen. Während die anderen mit ihren Brettern und fahrbaren Untersätzen über Hindernisse springen und andere Tricks ausführen, verschnaufen die beiden. „Man ist doch etwas steifer geworden.“ 2018 fahren sie seit 30 Jahren Skateboard. Es war deshalb keine Frage, dass sie den neuen Skatepark testen. „Die Anlage ist perfekt gebaut“, lobt Mehmet, der direkt um die Ecke wohnt — ein Traum für wohl jeden Skateboarder. „Ganz früher“ sind die beiden auf Rampen am Schauspielhaus gefahren und später in auswärtigen Hallen. Der Vorteil an Eller: „Hier gibt es für jeden etwas, sowohl für Rampen-, als auch für Straßenfahrer“, sagt Marcus. Es gäbe genug Platz und die Hindernisse seien optimal gebaut.
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit konnte das Areal an der Heidelberger Straße jetzt eröffnet werden. Es gibt eine „Kids Area“, eine „Street-Area“, eine „Flat-Area“ und eine „Bowl Area“, die verschiedene Leistungsanforderungen stellen: Ein Park, der jeden Skate-Aspekt bedient. Mit Gesamtkosten von knapp zwei Millionen Euro bleibt die Anlage — einschließlich des noch zu errichtenden Zeltdachs — laut Stadt im Kostenrahmen. Vom 14. bis 16. September werden dort die Deutschen Skateboard-Meisterschaften in „Street“ und „Park“ ausgetragen. Das Jugendamt ist Betreiber der Anlage.
Superglücklich in „seiner“ Bowl flitzt hingegen der elfjährige Erik aus Recklinghausen umher. In der Vertiefung auf der Anlage, die eben aussieht wie eine Betonschüssel, rollt der Fünftklässler — der skatet, seit er drei Jahre alt ist — auf seinem Board von einem Rand zum anderen. Das Wenden auf dem Rand ist dabei die Schwierigkeit. Diese Disziplin ist Eriks Spezialität. „Die Anlage ist super, sie gehört zu den besten Parks“, lautet sein fachmännische Einschätzung. „Die in Köln ist besser, aber nur, weil ich da mehr Leute kenne“, sagt er. Auch Papa Stephan, der seine eigene Skateboard-Karriere an den Nagel hängen musste („Ich darf auf der Arbeit wegen meines Knies nicht so oft ausfallen“), lobt den neuen Park. „Auch den Kids-Bereich finde ich gut. Im Ruhrgebiet sind viele Anlagen zu Rolleranlagen verkommen.“ Eriks Ziel: Profi werden und „einen Sponsor finden, der mir Autos bezahlt“.
Einen solchen hat der Profi-Skateboarder Benjamin aus Aachen hier am Samstag tatsächlich gefunden. Er ist mit seiner Freundin Clarissa (23) gekommen, die erst seit vier Monaten, aber dafür schon ganz ordentlich Skateboard fährt. „Ich finde den Park super — und den Trinkwasserspender finde ich krass“, urteilt er und äußert einen Wunsch: „Dass das eingegrenzt wird und nicht alle zusammen fahren.“
Aber am Eröffnungstag wuseln sie alle durcheinander. Und genug Platz ist nun mal auch da. Den größten Bereich nimmt die sogenannte „Street Area“ mit 1600 Quadratmetern ein. Sie bietet mit den drei verschiedenen Ebenen ganz viele Möglichkeiten, seinen Weg zu wählen. Der rote Stern, der dort ein Hindernis, das wie eine Pyramide ohne Spitze aussieht, bildet ist ein Kunstwerk von Imi Knoebel.