Camp geräumt: Polizei entschuldigt sich
Fehler beim Einsatz gegen illegales Lager in Oberbilk eingeräumt.
Heftige Kritik hatten die Streetworker von Fifty-Fifty geübt, nachdem die Bundespolizei am 10. November ein illegales Lager hinter dem Amts- und Landgericht räumte. Bei dem nächtlichen Einsatz sollen die Bewohner bedroht worden sein. Außerdem gingen Scheiben und Türen zu Bruch.
Ralf Gehling, der Leiter der Bundespolizei, hat sich jetzt für das Verhalten seiner Beamten entschuldigt. Der Einsatz sei insgesamt nicht in Ordnung gewesen. Den betreffenden Polizisten drohen nun auch dienstrechtliche Konsequenzen. Der Einsatz werde „nachbereitet“.
Polizisten hatten das aus mehreren Bretterbuden bestehende Camp mitten in der Nacht geräumt. Dabei war auch ein Diensthund zum Einsatz gekommen. „Einige Beamte haben in dem nächtlichen Einsatz überreagiert und sich beim Betreten des Camps unangemessen verhalten“, stellt der Polizeidirektor fest. Es hätte nicht passieren dürfen, dass Teile der Unterkünfte in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Bundespolizei habe sich inzwischen bei den Betroffenen entschuldigt.
Nach der Räumung hatte es intensive Gespräche mit Fifty-Fifty gegeben. Mehrere der Bewohner verkaufen das Obdachlosen-Magazin. Diese Kontakte will die Bundespolizei fortsetzen. Vorrangig sei, dass die Bewohner des Lagers sich wegen der nahen Eisenbahngleise nicht selbst in Gefahr bringen und auch den Betrieb nicht stören.