Polizist erschießt bewaffneten Mann in Husum
Husum (dpa) - Nach einer Messerattacke auf ein Paar in Schleswig-Holstein hat ein Polizist den mutmaßlichen Täter erschossen. Der mit Messern bewaffnete Mann sei am Donnerstagabend in Husum auf die Beamten zugestürmt, teilte die Polizei in Flensburg mit.
Ein Polizist zog seine Dienstwaffe und schoss - die Staatsanwaltschaft geht derzeit von Notwehr aus. Der Mann starb noch am Einsatzort.
Die Polizisten waren zu dem Haus in der Altstadt gerufen worden, nachdem der Mann das dort lebende Paar mit einem Messer attackiert und verletzt hatte. Die beiden Angegriffenen konnten flüchten. Bei dem Angreifer handele es sich ebenfalls um einen Nachbarn der Verletzten, berichtete shz.de. Die Polizei wollte am Freitag keine weiteren Einzelheiten mitteilen.
„Im Moment gehen wir zwingend von einer Notwehrsituation aus“, sagte der Sprecher der Flensburger Staatsanwaltschaft, Otto Gosch. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren. Es werde wegen eines Tötungsdelikts ermittelt. Der getötete Mann, der jüngeren Alters sein soll, wurde zur Obduktion nach Kiel gebracht.
Vor dem Angriff auf das Paar soll es einen Konflikt in dem Haus gegeben haben, sagte Gosch. Die Einzelheiten seien noch unklar. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass mehrere Beamte zum Tatort fuhren und einer von ihnen schoss. Er betonte zugleich, dass die Ermittlungen abgewartet werden müssten. Er wolle keine Spekulationen weitergeben.
Nach Medienberichten hatte eine Zeugin einen lauten Streit gehört und die Polizei alarmiert. Auf der Straße traf sie die bei dem Überfall verletzte Frau. Wenig später gelang auch dem verletzten Mann die Flucht. Mehrmals habe die Polizei dann nach Aussage der Nachbarin den Angreifer aufgefordert, aus dem Haus zu kommen, berichtete shz.de. Schließlich sei er mit Messern bewaffnet herausgestürmt.
Einem Bericht des NDR zufolge war zunächst unklar, ob der Polizist vor dem tödlichen Schuss einen Warnschuss abgab.