Polizistin wollte Star-Trainer mit pikanten Fotos erpressen
Michael Skibbe zahlte nicht, sondern ging zur Polizei. Bilder waren im gestohlenen Handy des 43-Jährigen gespeichert.
Düsseldorf. Mit pikanten Fotos von Ex-Bundesligatrainer Michael Skibbe muss sich seit Donnerstag das Düsseldorfer Landgericht beschäftigen. Eine Velberter Polizistin (32) soll versucht haben, gemeinsam mit ihrem Freund den ehemaligen Trainer von Bayer Leverkusen zu erpressen.
Der 43-jährige Ex-Fußballprofi soll die Fotos, auf denen er mit seiner Freundin zu sehen ist, auf seinem Handy gespeichert haben, das ihm gestohlen wurde. Später sollen sich die Polizistin und ihr 26-jähriger Komplize anonym bei dem Trainer gemeldet und 150.000 Euro dafür verlangt haben, dass sie die Fotos nicht veröffentlichen.
Im Dezember 2006 war dem Trainer das Handy bei dem Uefa-Cup-Spiel Bayer Leverkusen gegen Besiktas Istanbul aus dem Vereinswagen gestohlen worden, gemeinsam mit mehreren Eintrittskarten und seinem Navigationsgerät. Damals war er noch Coach des Bundesligisten Bayer Leverkusen.
Neun Monate später soll sich die Beamtin dann telefonisch bei dem Trainer gemeldet und das Geld gefordert haben, heißt es in der Anklage der Staatsanwaltschaft, die dem Paar versuchte Erpressung und Diebstahl vorwirft. Sollte er nicht zahlen, würden die Bilder verschiedenen Zeitungen zugespielt. Diese hätten auch bereits ihr Interesse an den pikanten Aufnahmen signalisiert.
Zur Geldübergabe in Düsseldorf kam es nicht. Skibbe hatte die Polizei eingeschaltet. Als die mutmaßlichen Täter am vereinbarten Ort einen Streifenwagen entdeckten, hätten sie die Flucht ergriffen. Staatsanwältin Christina Wehner sprach am Donnerstag von "Fotos aus dem innersten Kernbereich der privaten Lebensführung" des ehemaligen Fußballlehrers.
Die blonde Polizistin und ihr sechs Jahre jüngerer Freund, die gemeinsam in Velbert leben, wollten zum Prozessauftakt keine Angaben machen. Zum nächsten Prozesstag wollen sie jedoch über ihre Anwälte eine Einlassung abgeben.
Sollten die beiden ein Geständnis ablegen, muss Skibbe nicht vor Gericht als Zeuge erscheinen. Der 43-Jährige ist im Moment arbeitslos, er war jüngst vom türkischen Spitzenklub Galatasaray Istanbul entlassen worden. Die Beamtin ist mittlerweile vom Dienst suspendiert.