Porträt: Miley hat genug vom Girlie-Image der Hannah Montana

Als Mädchen-Star wurde Miley Cyrus berühmt, mit ihrem neuen Album will die 17-Jährige nun erwachsen werden. Ein Wandel, der auch Risiken birgt.

New York. Miley Cyrus, Hollywoods derzeit erfolgreichster Jungstar, hat ein Problem. Während die Fans nach wie vor meist Mädels zwischen 8 und 14 sind, wird die Sängerin selbst bald 17.

Am Freitag erscheint bei uns ihr neues Album "The Time of Our Lives", in dem das Girlie mit dem Backfischlächeln sich auf den Weg zum Erwachsensein machen will. "Es ist ein Übergangsalbum", sagte sie kürzlich. "Alles ist wie ein Sprungbrett."

In den USA ist das Album mit sieben Titeln bereits seit Ende August auf dem Markt. Um ihr neues Mode-Label mit dem französischen Stardesigner Max Azria zu puschen, hatte die geschäftstüchtige Jungkauffrau sowohl die Platte wie auch die Klamotten zunächst nur beim US-Einzelhandelsriesen Wal- Mart angeboten. Gleichwohl stürmten sowohl das Album wie auch die ausgekoppelte Single "Party in the USA" auf Anhieb die Charts.

Für die europäische Ausgabe wurde der Hit "The Climb" ergänzt, der als einziges an das bisherige Doppelleben der Sängerin als Hannah Montana in den gleichnamigen Kino- und Fernsehfilmen erinnert.

Aber sonst erwartet auch die deutschen Hörer eine flotte Mischung von stärker rockigen Songs mit kleinen Prisen Hip-Hop, Dance-Pop und Reggae. Thematisch geht es um große und kleine Lebensweisheiten, vor allem aber um Liebe und Herzschmerz.

Auch auf diesem Gebiet rebelliert Miley inzwischen gegen ihr Mädchen-Image: Nach einer Beziehung mit Sänger Nick Jonas (Jonas Brothers) und einer tränenreichen Trennung vom Unterwäschemodel Justin Gaston soll nun der australische Schauspieler Liam Hemsworth (19) der Auserwählte sein. Zumindest für den im nächsten Frühjahr geplanten Film "The Last Song" nach einem Roman von Nicholas Sparks hat sich das Paar schon leidenschaftlich geküsst.

Hemsworth soll auch der Auslöser für Mileys jüngsten Emanzipationsversuch sein: Überraschend tat die Twitter-Königin vergangene Woche kund, dass es mit den im Internet gezwitscherten Nachrichten aus ihrem Privatleben nun vorbei ist.

Sogar über ihre Pickel habe sie die Fans informiert, bekannte sie zerknirscht. "Ich will, dass Privates privat ist." Prompt bildete sich die Internetaktion "mileycomeback", und selbst ihr Vater flehte: "Miley, Du kannst jetzt nicht alle im Stich lassen."

Dass sich das Vorzeige-Töchterchen jedoch nicht immer um die Sorgen anderer schert, hat sie schon mehrfach bewiesen. Im vergangenen Jahr sorgte ein Bild von Starfotografin Annie Leibovitz für Furore, das die damals 15-Jährige lasziv mit freiem Rücken zeigt - prüde amerikanische Eltern fürchteten um die Unschuld ihrer Kleinen. Und bei den Teen Choice Awards im August toppte Miley die Aufregung noch, als sie sich in knappen Hotpants an einem Masten räkelte.

Dennoch: So ganz wird sich die Sängerin wohl noch nicht von ihrem Alter Ego verabschieden. Mit der TV-Serie "Hannah Montana" war sie zum Vorbild für eine ganze Generation junger Mädchen geworden.

Rund eine Milliarde Dollar hat die Vermarktungsmaschinerie rund um die Serie dem Disney-Konzern im vergangenen Jahr eingetragen. "Ich liebe es, Hannah Montana zu spielen", sagte sie kürzlich. "Aber ich will auch etwas dunklere Rollen haben."