Auszeichnung Pritzker-Preis geht an Architekten-Trio aus Spanien

New York (dpa) - Der renommierte Pritzker-Preis für Architektur geht dieses Jahr an die drei spanischen Architekten Rafael Aranda, Carme Pigem und Ramon Vilalta.

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Das aus dem Ort Olot in Katalonien stammende Trio arbeitet seit fast 30 Jahren zusammen und schaffe „emotionale und auf Erfahrung beruhende“ Bauten, sagte Stiftungs-Präsident Tom Pritzker zur Entscheidung der Jury am Mittwoch. Die drei zeigten, dass die Menschen auch in einer zunehmend globalisierten Welt nicht auf Werte, Kunst und Bräuche aus ihrer Heimat verzichten müssten.

Es ist das erste Mal, dass die mit 100 000 Dollar (etwa 95 000 Euro) dotierte, weltweit wichtigste Architektur-Ehrung an drei Architekten vergeben wird. Grund für die Entscheidung sei die intensive, gemeinschaftliche Art der Zusammenarbeit, hieß es in der Mitteilung der Stiftung. Aranda, Pigem und Vilalta gründeten ihr Architekturbüro RCR im Jahr 1988 in Olot, das etwa zwei Autostunden nördlich von Barcelona liegt. Sie nutzen moderne Materialien wie Glas, Plastik und Recyclingstahl und binden die Landschaft in ihre Bauten mit ein.

Aranda, Pigem und Vilalta bauten unter anderem Schulen, Wohnhäuser und ein Weingut in Katalonien. Zu ihren bekanntesten Projekten in Spanien zählen der öffentliche Raum am La Lira Theater im Ort Ripoll und der Kindergarten El Petit Comte in Besalú. In Barcelonas Bezirk Sant Antoni bauten sie die Joan Oliver-Bücherei, ein Seniorenheim und die Cándida Pérez-Gärten. In Frankreich bauten sie etwa das La Cuisine Art Center (Nègrepelisse) und das Soulages Museum (Rodez).

Mit ihrer Entscheidung greift die neunköpfige Jury auch Kritik an der Globalisierung auf, die mit zum EU-Austritt Großbritanniens und der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten geführt hatte. Die Menschen müssten sich heute „auf internationale Einflüsse, Handel, Diskussionen, Transaktionen“ verlassen und hätten Angst, heimische Werte und Traditionen zu verlieren, heißt es in der Begründung.

Aranda, Pigem und Vilalta zeigten aber, dass zumindest in der Architektur der Spagat zwischen Weltoffenheit und Heimatverbundenheit möglich sei: Die Menschen könnten „unsere Wurzeln fest an ihrem Ort und unsere Arme dem Rest der Welt entgegengestreckt“ haben. Auf dieselbe Art habe das Trio habe „dem Ruf der Metropole widerstanden, um eng mit ihren Wurzeln verbunden zu bleiben“. Die bekanntesten Bauten von Aranda, Pigem und Vilalta finden sich heute in ihrer Heimatregion Katalonien.