Privatuni Witten verdoppelt Medizin-Studienplätze

Teil der Initiative des Landes gegen den Hausärztemangel.

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Witten. Deutschlands älteste Privatuniversität Witten/Herdecke will die Zahl der Medizinstudienplätze verdoppeln. Von 2019 an sollen dort pro Jahr 168 angehende Ärzte ihre Ausbildung beginnen. Bisher gibt es 42 Studienanfänger in jedem Semester, also 84 pro Jahr. Insgesamt studieren derzeit an der Uni etwa 800 junge Menschen Humanmedizin. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes gibt es in NRW knapp 20 000 Studierende in dem Fach. Die Uni verhandele mit dem NRW-Gesundheitsministerium über Einzelheiten der Umsetzung, sagte Universitätspräsident Martin Butzlaff. Vom Ministerium hieß es: „Wir sind zuversichtlich, diese Gespräche in Kürze erfolgreich abzuschließen.“

Die Aufstockung der Studienplätze ist Teil der Initiative des Landes gegen den sich verschärfenden Hausärztemangel. Nach Angaben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) wird in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich jeder zweite der heute in NRW niedergelassenen Hausärzte in Rente gehen.

In Witten/Herdecke werden nach Angaben der Uni überdurchschnittlich viele Allgemeinmediziner ausgebildet. Knapp 20 Prozent der Absolventen ließen sich später als Hausärzte nieder. Das sei eine deutlich höhere Quote als an den staatlichen Universitäten.

Vom Land erhält die Uni derzeit 4,5 Millionen Euro pro Jahr. Die Studenten müssen sich selbst an ihren Ausbildungskosten beteiligen — allerdings erst, wenn sie als Arzt arbeiten. Dann müssen sie zehn Jahre lang 14 Prozent ihres zu versteuernden Jahreseinkommens als nachgelagerte Studiengebühr zahlen. Pro Student sind das nach Angaben eines Sprechers der Universität durchschnittlich 56 000 Euro. Abschreckend ist dieser Betrag offenbar nicht, pro Semester gibt es über 1000 Bewerber für einen Medizinstudienplatz in Witten/Herdecke.