Prozess gegen älteste Dealerin vertagt
Wuppertal. Der Prozess gegen Deutschlands mutmaßlich älteste Drogendealerin (85) ist am Dienstag in Wuppertal bereits nach einer Stunde vertagt worden. Ein an den Rollstuhl gefesselter Mitangeklagter (29) war nicht zur Verhandlung erschienen, hatte sich per Attest krank gemeldet.
Der Mann soll nun am nächsten Verhandlungstag von der Polizei vorgeführt werden, entschied das Gericht. Die geständige 85-Jährige soll mit ihrem Sohn (50), ihrem Enkel (25) und zwei weiteren Angeklagten mit insgesamt elf Kilo Heroin gehandelt haben.
Die 85-Jährige und ihre Familie waren der Polizei im vergangenen August nach mehrmonatigen Ermittlungen ins Netz gegangen. Als die Beamten damals deren Wohnung stürmten, fanden sie unter anderem rund drei Kilogramm Heroin, etwas Kokain und zwei Schusswaffen.
Laut Anklage soll die Rentnerin von März 2008 bis August 2009 in Begleitung ihres schwer heroinabhängigen Sohnes zunächst mehrmals Heroin in den Niederlanden gekauft und es mit dem Auto nach Solingen gebracht zu haben.
Dort soll sie die Drogen verkauft haben. Sohn und Enkel sind einschlägig vorbestraft und befinden sich seit der Festnahme in U-Haft. Bei einer Verurteilung drohen den Beschuldigten Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren. Ein Urteil wird Ende März erwartet.