Der Augsburger Auktionator muss sich von diesem Mittwoch (7. Dezember) an vor der 2. Zivilkammer des Landgericht Augsburg verantworten. Die ehemalige Besitzerin des 338 mal 153 Zentimeter großen Perserteppichs aus dem 17. Jahrhundert hatte ihn verklagt, weil sie sich durch sein Verschulden um einen hohen Gewinn gebracht sah.
Nach der ersten Versteigerung im Oktober 2009 hatte die Klägerin jedoch noch durchaus Anlass zur Freude: Schließlich brachte ihr Vasenteppich mit dezentem Blumenmuster statt der veranschlagten 900 Euro satte 19 000 Euro und damit ein Vielfaches des Schätzwertes. Wenige Monate später aber dann der Schock für die ehemalige Besitzerin: Bei Christie's in London erzielt der Teppich den Rekordpreis von rund 6,2 Millionen Pfund (umgerechnet 7,2 Millionen Euro).
„Der erzielte Preis sagt nichts über den Wert des Teppichs aus“, sagte der Anwalt des Auktionators, Peter Raue, am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Bei Auktionen komme häufig vor, dass ein Objekt ein Vielfaches des erwarteten Preises bringe. Der Streitwert wurde zunächst auf 350 000 Euro festgelegt - falls die Teilklage Erfolg hat, ist mit einem weiteren Prozess vor dem Oberlandesgericht München zu rechnen.