Radfahrer-Gruppe von Porsche überrollt: Mönchengladbacher auf Mallorca gestorben

Palma de Mallorca. Ein deutscher Radfahrer (47) aus Mönchengladbach, der auf Mallorca von einem Auto überrollt wurde, ist seinen Verletzungen erlegen. Der Mann sei in einer Klinik in Manacor gestorben, teilte die Verkehrsbehörde in der Nacht zum Freitag auf Twitter mit.

Das Unfallfahrzeug und Rettungskräfte und Fahrzeuge der Ambulanz stehen am Unfallort, an dem ein Auto in eine Gruppe von 15 Radfahrern aus Deutschland gefahren ist.

Foto: Biel Capo

Die Fahrerin steht unter Drogenverdacht. Bei dem Unfall waren am Donnerstagvormittag in der Nähe von Capdepera im Nordosten der spanischen Urlaubsinsel acht weitere Fahrer der deutschen Gruppe verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Zum Todesopfer wurden zunächst keine weiteren Informationen bekannt.

Das Unfallfahrzeug, eine Porsche Cayenne, wurde nach Polizeiangaben von einer Spanierin gesteuert. Von Medien zitierte Augenzeugen versicherten, die 30-Jährige habe zu keinem Zeitpunkt gebremst und sei auf einer Landstraße mit ihrem SUV auf gerader Strecke mit voller Geschwindigkeit in die Gruppe gerast.

Die Polizei nahm nach eigenen Angaben Ermittlungen auf und die Fahrerin zunächst in Gewahrsam. Ein erster Drogentest habe ergeben, dass die Frau Cannabis konsumiert habe. Das Ergebnis müsse aber von einem Labor in Madrid bestätigt werden, hieß es.

Die betroffenen Sportler waren aus verschiedenen Teilen Deutschlands angereist. Berichte, wonach einer der Betroffenen aus Luxemburg kommt, wurden nicht bestätigt. Die „Mallorca Zeitung“ schrieb, es handele sich um eine Gruppe von 30- bis 40-Jährigen, „die seit Jahren in derselben Besetzung“ anreise, um an einem Trainingscamp teilzunehmen.

Der zuständige Reiseveranstalter Hannes Blaschke sagte dem Blatt, er komme im Frühling immer wieder mit Sportlern aus Deutschland auf die Insel. Die betroffene Gruppe sei vor anderthalb Wochen angereist. Es gebe unter den Teilnehmern zwar keine Profisportler, „aber neben Anfängern auch engagierte Triathleten, die regelmäßig an Wettkämpfen auf der ganzen Welt teilnehmen“.

Das Todesopfer Christoph B. war Teil des Maxmo-Rad-Racing-Teams und hat für einen Triathlon trainiert. Er war als Steuerberater tätig und unterhielt mit Niederlassungen in Mönchengladbach und Düsseldorf zusammen mit einem Partner eine Kanzlei. Christoph B. hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Der Radsportverein Möwe aus Mönchengladbach-Lüttrip hat auf seiner Internetseite eine Trauerbekundigung veröffentlicht. "Durch einen tragischen Radunfall verlor Christoph bei Ausübung seines und unseres Sports auf Mallorca sein Leben. Wir sind fassungslos und in Gedanken bei seiner Familie", heißt es dort. Sein Teamkollege von Christoph B., Sven Imhoff, postete auf Facebook einen letzten Abschiedsgruß. dpa/dw