Rassistischer Tweet: Noah Becker will Schmerzensgeld von AfD-Politiker

Wegen eines rassistischen Tweets verlangt der Sohn von Tennislegende Boris Becker 15.000 Euro Schmerzensgeld von einem AfD-Politiker. Auf ein zuvorkommendes Angebot sei der nicht eingegangen.

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Berlin. Wegen eines rassistischen Tweets verlangt Noah Becker nach „Spiegel“-Informationen 15 000 Euro Schmerzensgeld vom sächsischen AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier. Der Sohn von Tennislegende Boris Becker war auf Maiers Twitter-Account Anfang Januar als „kleiner Halbneger“ bezeichnet worden. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen den Abgeordneten wegen des Verdachts der Beleidigung.

Der Kommentar hatte sich auf ein Interview bezogen, in dem Becker erklärte, Berlin sei im Vergleich zu London oder Paris eine „weiße Stadt“, er selbst sei wegen seiner Hautfarbe attackiert worden. Becker hat ein Maler-Atelier in Berlin, arbeitet als DJ und ist Mitglied einer Band. Das Nachrichtenmagazin zitiert Beckers Anwalt Christian-Oliver Moser mit den Worten: „Uns bleibt in Anbetracht von Maiers Reaktion nichts anderes übrig, als den Entschädigungsanspruch einzuklagen.“

Auf Beckers Angebot, alternativ mittels einer Spende von 7500 Euro an eine karitative Organisation den Streit beizulegen, sei der AfD-Abgeordnete nicht eingegangen, schreibt der „Spiegel“. Die Weigerung habe Maier in einem Schreiben an den Anwalt Beckers damit begründet, dieser habe „sich selbst zunächst rassistisch geäußert“. Und „der, der austeilt“, müsse auch einstecken.

Maiers Kommentar („Dem kleinen Halbneger scheint einfach zu wenig Beachtung geschenkt worden zu sein, anders lässt sich sein Verhalten nicht erklären.“) war später gelöscht worden. Der AfD-Abgeordnete erklärte, der Tweet sei von einem Mitarbeiter abgesetzt worden, das Arbeitsverhältnis inzwischen beendet.

„Dieser Tweet widerspricht nicht nur meinem Stil, er gibt auch nicht mein Gedankengut wider“, erklärte Maier. Vom AfD-Bundesvorstand wurde er dennoch abgemahnt. Der sächsische Abgeordnete gehört dem rechtsnationalen Flügel der Partei um den Thüringer Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke an. dpa