Wuppertaler SV Schnelles Wiedersehen für den WSV mit Viktor Maier
Wuppertal · Es gibt Geschichten, die eben nur der Fußball schreibt. 72 Minuten lang schaute sich Viktor Maier am vergangenen Samstag das Spiel seines SV Lippstadt 08 gegen den VfB Homberg von der Ersatzbank aus an, dann wechselte ihn Trainer Felix Bechtold für Kevin Hoffmeier ein und 50 Sekunden später klingelte es auch schon im Kasten der Gäste aus Duisburg.
Nach einem Einwurf tunnelte Maier mit seinem ersten Ballkontakt einen Gegenspieler, zog in den Strafraum und bediente mustergültig den frei stehenden Gerrit Kaiser. Dieser hatte keine Mühe, mit seinem bereits zehnten Saisontreffer das 3:0 beim letztlichen 3:1 zu erzielen. „Es war ein wichtiges Tor. Aber noch wichtiger ist, dass wir gewonnen haben“, sagte Maier nach dem Abpfiff.
Nun scheint es in Ostwestfalen Viktor Maiers zu geben wie Bierbüdchen im Ruhrgebiet. Doch während der beim SC Wiedenbrück tätige Namensvetter aus Kant in Kirgisien stammt, ist der verlorene Sohn des SV Lippstadt ein waschechter Lokalmatador. Maier wurde in Paderborn geboren und kam 2009 als 19-Jähriger vom SC Paderborn 07 ins Stadion am Waldschlösschen. Dort trug er entscheidend dazu bei, dass die Rot-Schwarzen 2012 in die Oberliga und 2013 in die Regionalliga aufstiegen. Nach dem Abstieg aus der vierthöchsten Spielklasse nur ein Jahr später versuchte Maier sein Glück dann in der Fremde. Nach Stationen beim SC Paderborn, bei Alemannia Aachen sowie beim SC Verl heuerte der Angreifer Ende Januar 2019 beim Wuppertaler SV an.
Maier ist der beste Torjäger in der Lippstadt-Historie
Dort wurde Maier auch auf Grund eines im März 2019 erlittenen Kreuzbandrisses mit fast einjähriger Pause nie zur erhofften Verstärkung. Lediglich 14 Einsätze ohne Treffer lautet seine ernüchternde Bilanz und so lösten beide Parteien vor wenigen Tagen den Vertrag auf. Jetzt ist der mit 114 Treffern in 164 Spielen erfolgreichste Torschütze der bisherigen Lippstädter Vereinsgeschichte wieder in der Heimat gelandet.
„Ich freue mich, wieder beim SV Lippstadt zu sein. Es fühlt sich heimisch an, denn ich hatte hier eine tolle Zeit. Ich hoffe, dass ich erneut meinen Teil dazu beitragen kann, dass der Verein sehr erfolgreichen Fußball spielt“, erklärte Maier.
Das will er schon am Samstag (Anstoß 14 Uhr, Uellendahl) beweisen, wenn Viktor Maier mit seinen neuen Mannschaftskameraden auf die alten Kollegen des Wuppertaler SV trifft - ein eminent wichtiges Duell im Kampf um den Klassenerhalt. Zwei Plätze sowie drei Zähler liegt der SVL bei einer mehr absolvierten Partie vor dem Team von Trainer Björn Mehnert und mit Beginn dieses Spieltages wiegt jeder Punkt noch mehr.
Von den 420 Saison-Spielen in der Regionalliga West sind nämlich jetzt 213 absolviert. Mehr als die Hälfte, die Saison wird also in jedem Fall gewertet. Da hofft Lippstadts Sportdirektor Dirk Brökelmann natürlich gerade beim 31-jährigen Maier auf eine gehörige Portion Extra-Motivation. „Der Kontakt zu Viktor ist nie abgerissen und jetzt schließt sich ein Kreis. Mit seiner Art Fußball zu spielen passt er ideal in unser System. Zudem bringt er eine ganze Menge Erfahrung mit, die uns sehr gut tun wird.“
Mehr Glück als in seiner Zeit beim Wuppertaler SV, die von Verletzungspech geprägt war, werden ihm sicherlich auch die WSV-Fans gönnen. Unter einer wichtigen Bedigung. Die Glückssträhne von Viktor Maier auf dem grünen Rasen sollte möglichst erst nach dem Spiel gegen den Wuppertaler SV beginnen.