Wuppertaler SV Gencal köpft den WSV auf Kurs

Der Kaltstart ins Jahr 2021 ist Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV gelungen. Mit fünf Winterzugängen in der Startaufstellung gewann der WSV im Sechs-Punkte-Spiel bei Rot-Weiß Ahlen 1:0 und verließ die Abstiegsränge.

Burak Gencal trifft mit gutem Stellungsspiel und feiner Technik zum 1:0-Sieg für den WSV kurz vor Spielende.

Foto: WZ/OTTO KRSCHAK

In einem Kampfspiel machte Zugang Burak Gencal zwei Minuten vor dem Ende das entscheidende Tor. Auf Platz 16 wartet auf den WSV am Samstag im Stadion am Zoo das nächste Sechs-Punkte-Spiel gegen Lippstadt.

Die Partie in Ahlen war die Nagelprobe für den neuformierten Kader. Nur der verletzte Lars Holtkamp fehlte, ansonsten setzte WSV-Trainer Björn Mehnert alle Neuen gleich ein. Vorrangiges Ziel war es, die Abwehr zu stabilisieren. Und so freute sich Mehnert nicht nur über das späte Siegtor, sondern auch darüber, dass sein Team ohne Gegentor geblieben war.

„Da muss ich der gesamten Mannschaft von Sebastian Patzler im Tor bis Marco Königs im Angriff ein Kompliment machen, wie sie defensiv gegen den Ball gespielt hat. Das hat mir sehr gut gefallen“, so Mehnerts Bilanz. Christopher Schorch und Lars Bender bildeten mit Noah Salau und Tolga Cokkosan die Abwehrkette, Moritz Römling spielte links davor. Kapitän Tjorben Uphoff, lange der Abwehrchef, rückte zum zweiten Mal in dieser Saison auf die Sechs im defensiven Mittelfeld vor und machte seine Sache dort sehr gut.

Bis kurz vor Schluss sah es nach einer Nullnummer aus

Dass es eine umkämpfte Partie werden würde, zumal der Platz im Wersestadion bekanntermaßen tief und holperig ist, war klar. Der WSV kam besser in die Partie und hatte durch Semir Saric nach einer schönen Kombination mit Marco Königs die erste Chance. Seinen abgefälschten Schuss fischte Bernd Schipmann klasse aus dem Winkel. Zehn Minuten später hatte auch Sebastian Patzler erstmals die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Einen Hinterhaltschuss von Phillip Aboagye pariert er mit toller Flugeinlage.

Nach 22 Minuten hätte der WSV dann in Führung gehen müssen - und es wäre verdient gewesen. Nach Flanke von Saric kam der junge Moritz Römling acht Meter vor dem Tor völlig unbedrängt zum Kopfball, ihm rollte die Kugel aber auf die Schulter, und so konnte Schipmann erneut abwehren. So musste sich der WSV zur Pause mit einem 0:0 begnügen.

Offensiv waren lange Bälle auf Marco Königs vielleicht nicht das beste Rezept, da er es mit Kahlert und Lindner mit zwei baumlangen Innenverteidigern zu tun hatte. Um jeden Zentimeter des ramponierten Rasens wurde gekämpft. Ahlen, das offensiv kaum in Erscheinung trat, hatte nach einer guten Stunde nach einem Konter die bis dato beste Chance, zum Glück zielte Romario Wiesweg aus 16 Metern neben das Tor.

Plötzlich wackelte der WSV, der bis dahin sehr sicher gestanden hatte. Aufregung nach 68 Minuten, als das Schiedsrichtergespann länger darüber diskutierte, wer beim WSV gefoult hatte, Römling oder Cokkosan. Schließlich erhielt Cokkosan die Gelbe Karte, für Römling wäre es Gelb-Rot gewesen. Mehnert wechselte ihn danach aus.

Alles schien auf ein 0:0 herauszulaufen, doch dann setzte der WSV den Lucky Punch, nach Flanke von Jonas Erwig-Drüppel nickte der nur 1,73 m große Burak Gencal am zweiten Pfosten ein. Fast wäre Ahlen noch der Ausgleich geglückt, doch Patzler holte einen Kopfball von Kahlert aus dem Winkel.