Fußball-Regionalliga WSV zum Trainingsauftakt mit zwei Neuen

Wuppertal · Am Samstag begann für den Regionalligisten die nur zweiwöchige Vorbereitung auf die Rückrunde in die Regionalliga, die im Zeichen des Abstiegskampfes steht. Neben Torwart Sebastian Patzler war auch Lars Holtkamp erstmals dabei. Der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler wird von Zweitligist VfL Bochum ausgeliehen.

Der neu verpflichtete Torwart Sebastian Patzler bestritt am Samstag sein erstes Training mit dem WSV-Team. Mit gleich zwei Einheiten startete der Regionalligist in die kurze, intensive Vorbereitung.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Mit 18 Feldspielern und drei Torhütern hat Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstagmorgen die kurze, aber intensive Vorbereitung auf die Rückrunde begonnen, die am 16. Januar gleich mit einem Sechs-Punkte-Spiel im Abstiegskampf bei Aufsteiger Rot-Weiss Ahlen startet. Bei der zweiten Einheit am Nachmittag stieß dann noch Lars Holtkamp dazu, der bis zum Saisonende von Zweitligist VfL Bochum ausgeliehen ist. Bochum verfügt, genau wie der WSV, über keine zweite Seniorenmannschaft mehr, und so soll der 19 Jahre alte und 1,87 Meter große zentrale Mittelfeldspieler, der bisher nur einen Kurzeinsatz im Pokal hatte, beim WSV Spielpraxis sammeln. Holtkamp, der die Jugendmannschaften des VfL durchlaufen hat, könnte beim WSV die ursprünglich mal Tim Wendel zugedachte Rolle einnehmen. Wendel gehört bekanntlich mit Gianluca Marzullo, Yannick Geisler, Marwin Studtrucker, Viktor Maier und nun auch Torwart Daniel Szczepankiewicz zu den Spielern, mit denen man nicht mehr plant und mit denen der Vertrag möglichst aufgelöst werden soll. Siebter Akteur, der nicht mehr für den WSV spielt, ist Nachwuchsstürmer Mike Osenberg, der, wie berichtet, auf eigenen Wunsch zum TVD Velbert wechselt.

Erster Neuzugang war Torwart Sebastian Patzler, der mit seiner Erfahrung die Abwehr stabilisieren und den talentierten Niklas Lübcke anleiten soll. Er trainierte am Samstag genauso mit wie Tyson Richter, der aber zunächst nur Gastspieler ist und am Dienstag auch beim Testspiel in Kassel dabei sein soll. Der 20 Jahre alte Richter ist gelernter rechten Außenverteidiger, eine Position also, auf der der WSV Bedarf sieht. Er wurde beim VfL Wolfsburg ausgebildete, spielte dann bei Köln II und ist aktuell noch bei Nordwest-Regionalligist BFC Dynamo Berlin unter Vertrag, für den er aber nur drei Teilzeiteinsätze bestritt.

Nur ein Reha-Programm bestritten am Samstag Kapitän Tjorben Uphoff, Innenverteidigerkollege Kevin Pytlik und Nachwuchsstürmer Furkan Tasdemir. Sie haben noch muskuläre Probleme. Als dritter Torwart neben Lübcke und Patzler war A-Jugend-Keeper Payam Safarpour Malekabad dabei. Während die Keeper von Torwart-Trainer Kay Hödtke intensiv vorbereitet wurden, bevor sie beim Abschlussspiel im Kasten standen, spielte Gaetano Manno als weiterer Assistent neben Co-Trainer Samir El Hajjaj sogar mit.

Die Partie in Kassel am Dienstag wird voraussichtlich das einzige Testspiel in der kurzen Vorbereitung sein. „Wir brauchen nicht mehr, die Jungs sollen schließlich auch heiß aufs Spiel sein, wenn die Liga wieder startet“, sagt Trainer Björn Mehnert. Die hohe Intensität und Bereitschaft der Spieler beim ersten Training habe ihm sehr gefallen. Auch in den insgesamt 18 bis 20 Einheiten bis zum Ligastart soll fast immer der Ball dabei sein, will Mehnert, seine Spielphilosophie vermitteln

Die Belastungsintensität wurde von Fitnesscoach Sven Steup an der Seitenlinie überwacht. Per Tracking-App hat er den Pulsschlag jedes Spielers während des Trainings genau im Blick, und setzt sie in Relation zu deren vorher festgestellten Leistungswerten.

Das Training abbrechen musste leider Mittelfeldroutinier Daniel Grebe, dem ein Mitspieler beim mit hoher Intensität betriebenen Kreisspiel auf dem nassen Kunstrasen ins Bein gerutscht war. Die Aktion lässt eine schlimmere Knieverletzung befürchten, Klarheit wird aber erst ein MRT am Montag bringen.

So oder so rechnet Sportvorstand Thomas Richter damit, dass in den nächsten Tagen noch der ein oder andere Spieler dazustoßen wird. Auch wenn so etwas nie leicht falle, sei man bei der eingehenden Analyse der Hinrunde zu dem Schluss gekommen, dass es Kaderveränderungen bedürfe, um im Abstiegskampf bestehen zu können. Dieser habe jetzt oberste Priorität, nachdem man in Sachen Insolvenz mit deren erfolgreichem Abschluss einen Meilenstein für den Verein gesetzt habe.

Vor dem Trainingsstart hatte Richter zur Mannschaft gesprochen und drei Dinge gefordert, auf die es nun für jeden einzelnen ankomme: „Haltung, Mentalität und ein Bekenntnis zum WSV.“

Alles weitere werde sich in den kommenden Wochen zeigen. So gab es am Rande des Trainings im Stadion ein interne Besprechung mit Richter, an der auch Neu-Verwaltungsratsmitglied und Ex-Oberbürgermeister Andreas Mucke teilnahm. Zum Inhalt wollten beide allerdings nichts sagen.