„Raus!“ - Roberto Blanco hat wieder geheiratet
München (dpa) - Wer das Glück hat, im Münchner Standesamt an der Mandlstraße zu heiraten, hat es wirklich gut getroffen.
Der Englische Garten ist gleich um die Ecke und das beeindruckende Säulenportal vor dem Trausaal bietet eine traumhafte Kulisse für die ersten Hochzeitsfotos vom glücklichen Paar - eigentlich. Schlagerstar Roberto Blanco (76, „Ein bisschen Spaß muss sein“) und seine Luzandra (36) haben an ihrem Hochzeitstag aber keine Lust, auf den Stufen zu posieren und sich von Freunden und Familie feiern und mit Reis und Rosen bewerfen zu lassen. Denn auf der anderen Straßenseite warten am Samstag etliche Fotografen.
Ein Wunsch nach Privatsphäre, könnte man meinen - hätte Blanco nicht in der vergangenen Woche jedem, der es hören wollte, erzählt, wann und wo er seine 40 Jahre jüngere Freundin heiraten will. „Ich bin so glücklich, dass ich Luzandra heirate, und das soll die ganze Welt wissen“, sagte er - und verriet Ort und Zeit der Trauung gleich dazu.
Das Problem: Blanco und seine Frau haben - wie bei Promi-Hochzeiten vor allem in den USA seit Jahren üblich - einer Foto-Agentur die exklusiven Rechte an der Vermarktung des glücklichsten Tages in ihrem Leben eingeräumt. Allen anderen brüllt Blanco „Raus!“ entgegen.
Und so nehmen die beiden in Kauf, dass noch vor ihnen ein Kamerateam aus der weißen, mit Blumen geschmückten Hochzeitslimousine steigt und sie nach dem Ja-Wort nicht stolz und glücklich aus der Tür schreiten können. Sondern geduckt, von Schirmen und Bodyguards versteckt aus dem Trausaal in das Seehaus im Englischen Garten schleichen müssen, wo es eine große Feier mit gutem Essen und kubanischer Musik geben sollte. Ein gemeinsames Bild vom glücklichen Paar, ein Kuss vielleicht? Fehlanzeige.
Vielleicht zum Trost hatte Blanco ein Double engagiert, eine deutlich jüngere Version von sich selbst: Heriberto, wie der Mann sich nannte, bezeichnete sich als einziges von Blanco anerkanntes Double, legte einige Show-Einlagen auf der Treppe des Standesamtes hin und begrüßte die Gäste, zu denen unter anderen Moderatorin Gundis Zámbó und Heydi Nunez Gomez, die mal im Dschungel-Camp war, gehörten.
Aber es ist ja nicht die erste Zeremonie, mit der Blanco und Frau ihre Liebe zelebrieren - und es soll auch nicht die letzte sein. Schon im Jahr 2011 gaben sie sich auf den Seychellen in einer „freien Zeremonie“, wie sie das damals nannten, das Ja-Wort. Nach Anzeigen wegen Bigamie sprach Blanco zuletzt nur noch von einer „Verlobungsfeier“. Damals war er nämlich noch mit seiner langjährigen Ehefrau Mireille verheiratet. Die Ehe wurde erst Ende vergangenen Jahres geschieden. Nach der Hochzeit in München soll es noch eine kirchliche Zeremonie auf Kuba geben. Schließlich ist er, der zwei erwachsene Töchter aus erster Ehe und einen unehelichen Sohn hat, römisch-katholisch, wie Blanco betont.
Seit sechs Jahren lebt er mit der deutlich jüngeren Frau zusammen, beide lernten sich einst auf einer Misswahl in Hamburg kennen. Am Tag nach der Hochzeit geht es für das Paar aufs „Traumschiff“, die MS Deutschland - allerdings nicht in die Flitterwochen, sondern zum Arbeiten. Blanco tritt vor Kreuzfahrt-Passagieren auf der Fahrt nach Lissabon auf, wie er das öfter macht. Trotz Ankündigungen in Fernsehen und Zeitungen hatte sich am Samstag nur eine Handvoll Schaulustige vor dem Standesamt versammelt. Als Blanco-Fan wollte sich kaum einer von ihnen bezeichnen lassen.