Remscheider (17) stirbt bei Bergunfall - Begleiter freigesprochen
Wien/Innsbruck (dpa). Ein Jugendlicher aus Remscheid war in den Tiroler Bergen tödlich abgestürzt - jetzt hat ein Gericht seinen erwachsenen Begleiter aus Bayern vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen.
„Das Unglück war nicht vorhersehbar und auch nicht vermeidbar“, begründete Richter Norbert Hofer im Innsbrucker Landgericht das Urteil am Mittwoch. Niemand habe damit rechnen können, dass die sachgemäßer Verwendung eines Klettersteigsets zu einem Totalabsturz führe.
Das tragische Unglück Anfang August im Gebiet Walchsee hatte zu einer großen Rückrufaktion von Klettersteigsets geführt. Der 17-Jährige war mit dem heute 33-Jährigen, den er in seiner Unterkunft kennengelernt hatte, auf dem gesicherten, aber schwierigen Klettersteig „Direttissima“ unterwegs. Gurte seines Sets rissen. Er stürzte 100 Meter in den Tod. Danach stellten mehrere Hersteller fest, dass die Gurte des Sets bei starkem Gebrauch nicht mehr den Anforderungen entsprechen und riefen diese zurück. Nach Aussage eines Gerichtsgutachters war die sehr anspruchsvolle Kletterroute zu schwer für den 17-Jährigen.
Die Tour sei eine Fehlentscheidung gewesen, doch wegen der angemessenen Ausrüstung habe niemand mit einem tödlichen Absturz rechnen können.