Rheinland-Pfalz plant freiwilligen Tierführerschein

Mainz (dpa) - Rheinland-Pfalz plant einen freiwilligen Tierführerschein für Halter von Hunden und Exoten.

Gemeinsam mit Züchtern und Verbänden würden zunächst Kriterien aufgestellt, welches Wissen Tierbesitzer vorweisen sollten, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. „Wir wollen Haltung und Zucht mehr regeln.“ Bei den Heimtieren - und das sind ja Millionen - gebe es bislang wenig Möglichkeiten der Überwachung.

„Viele Tiere landen letztlich in den Heimen, nicht nur Hunde und Katzen, sondern immer mehr Exoten“, sagte Höfken. „Wir wollen auch vermeiden, dass die Kommunen mit immer mehr ausgesetzten und überlassenen Tieren völlig überfordert sind und das finanziell auch nicht mehr stemmen können.“ Gegensteuern will die Ministerin, indem sie die Tierbesitzer unterstützen, aber auch mehr in die Pflicht nehmen möchte.

Mit einer bundesweiten Heimtierschutzverordnung, wie sie Rheinland-Pfalz vorschlägt, könnte es womöglich einen verbindlichen Sachkundenachweis für Tierhalter geben. Dabei geht es um Fragen wie: Was braucht ein Tier und was kostet die Haltung? Allerdings scheiterte Rheinland-Pfalz mit einem Antrag dazu im Bundesrat.

Bund und Länder diskutieren derzeit über das neue Tierschutzgesetz, das kommenden Herbst verabschiedet werden soll. Die Vorschläge von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) gehen Höfken in vielen Punkten nicht weit genug. So fordert Rheinland-Pfalz unter anderem ein Verbot von Tierbörsen, auf denen Exoten wie Schlangen und Echsen gehandelt werden.