Rheinpegel steigt - Experten sind gelassen
Köln/Düsseldorf (dpa). Die Hochwasserschutzexperten der Stadt Köln sehen den steigenden Rheinpegel gelassen. Bis zu einem Pegelstand von 11,30 Meter könne man bis auf wenige Häuser ganz Köln schützen, sagte der Leiter der Hochwasserschutzzentrale, Reinhard Vogt, am Sonntag der dpa.
Am Sonntagnachmittag lag der Pegelstand bei über 6,53 Metern, Tendenz: steigend. Derzeit seien als Vorsichtsmaßnahme Schutzwände für 9 Meter Kölner Pegel aufgebaut.
Ab Köln rheinaufwärts ist die Schifffahrt bereits eingeschränkt: Schiffe dürfen nur noch in der Flussmitte fahren. Rheinabwärts dürfen sie nicht schneller als 20 Stundenkilometer unterwegs sein, um die Uferbereiche zu schützen. Erst ab einem Kölner Pegel von 8,30 Meter wird die Schifffahrt eingestellt, sagte Detlef Kowallek von der Wasserschutzpolizei in Duisburg.
Auch die Stadt Düsseldorf bereitet sich auf höhere Pegelstände vor: An sensiblen Stellen wurden Sicherungen zum Schutz vor dem Hochwasser eingebaut. Eine mobile Holzwand soll außerdem bei weiter steigendem Wasserstand verhindern, dass Treibgut in den Yachthafen gelangt und die dort ankernden Schiffe beschädigt.
Für die nächsten Tage erwartete der Kölner Experte weiter steigende Wasserstände: Am Heiligabend soll der Kölner Pegel die 7,00 Meter erreichen, am ersten Weihnachtstag 7,60 Meter, am zweiten Weihnachtstag dann etwa 8,00 Meter. Zum Vergleich: Die Rheinpromenade am Rande der Altstadt wird erst bei einem Pegel von 8,20 Meter überspült. Das letzte „Jahrhunderthochwasser“ gab es 1995 mit einem Pegelstand von 10,69. In der Folge wurden die Schutzmaßnahmen massiv ausgebaut. Unter anderem stehen dafür elf Kilometer mobile Wände zur Verfügung.
Der Pegelstand sagt nicht aus, wie tief das Wasser in einem Fluss ist, sondern zeigen den Wasserstand an einem festen Punkt an. Vielfach gibt es noch historische Pegeltürme mit Anzeigern in Uhrenform, etwa in Köln und Emmerich.