Steigende Corona-Zahlen RKI-Chef fordert Lockdown, um dritte Welle zu stoppen

RKI-Chef Lothar Wieler hat sich für einen weiteren Lockdown ausgesprochen: „Wir können diesen Anstieg nicht stoppen, es sei denn mit einem neuen Lockdown für das Land“, sagte er.

 RKI-Chef Wieler hält einen Lockdown für unumgänglich.

RKI-Chef Wieler hält einen Lockdown für unumgänglich.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Die jüngste Zunahme der Corona-Neuinfektionen in Deutschland kann nach Ansicht des Robert Koch-Instituts (RKI) nur mit Hilfe eines Lockdowns gestoppt werden. Bis ein Großteil der Bevölkerung gegen das Coronavirus immun sei, gebe es keine andere Lösung, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Mittwoch in einer Online-Veranstaltung der deutschen Botschaft in Washington.

„Wir können diesen Anstieg nicht stoppen, es sei denn mit einem neuen Lockdown für das Land“, sagte Wieler. Andere „Werkzeuge“ zur Eindämmung der dritten Welle stünden derzeit nicht zur Verfügung, sagte er auf Englisch weiter. Das RKI gehe davon aus, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus immun sein müssten, um eine neue Welle zu stoppen. „Bis das erreicht ist, werden wir nicht sicher sein“, sagte Wieler. Bis die Impfkampagne so weit fortgeschritten sei, müssten die bekannten Vorsichtsmaßnahmen wie das Tragen von Masken und das Begrenzen von Kontakten weiter befolgt werden.

Wieler ließ bezüglich der Geschwindigkeit der Impfkampagnen Verständnis erkennen für „manche Kritik“. Er betonte allerdings, dass die Menschen „mehr als froh“ sein sollten, dass es gut ein Jahr nach Beginn der Pandemie Impfungen „schon in so großer Menge“ gebe. Dies sei ein „außerordentlicher wissenschaftlicher Erfolg, der meiner Meinung nach nicht genug wertgeschätzt wird“, sagte Wieler.

(dpa)