Robert Zollitsch: Stimme der Kirche
Robert Zollitsch ist das hohe Amt nicht zu Kopf gestiegen. Auch als oberster Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland hat der Freiburger Erzbischof Bodenhaftung behalten. Seit fünfeinhalb Jahren ist der im früheren Jugoslawien geborene Zollitsch Vorsitzender der Bischofskonferenz.
Jetzt beginnen seine letzten sieben Monate. Wenn die Bischöfe im März 2014 turnusgemäß nach sechs Jahren wieder wählen, tritt der Freiburger aus Altersgründen nicht mehr an. Zollitsch wird heute 75 Jahre alt.
Seit 48 Jahren ist er Priester, seit zehn Jahren Erzbischof der zweitgrößten Diözese Deutschlands und seit Februar 2008 Vorsitzender der Bischofskonferenz. Zu seinem 75. Geburtstag muss Zollitsch dem Papst seinen Rücktritt anbieten, so ist es üblich. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Franziskus ablehnen wird.
Der als liberal geltende Erzbischof war im Februar 2008 der Überraschungsnachfolger, als Kardinal Karl Lehmann nach 21 Jahren als Chef der Bischöfe aus dem Amt trat. Die Funktion hat ihn geprägt, er ist Gesicht und Stimme seiner Kirche geworden. In der Öffentlichkeit tritt er bescheiden und zurückhaltend auf. Er sucht Konsens statt Konfrontation. dpa