Röhre oder Chino: Welche Hosen bei welcher Figur?
Limburg (dpa/tmn) - Die Hose scheint perfekt zu sein. Doch in der Umkleidekabine passt nichts mehr am erspähten Wunschobjekt - der Bund kneift, die Beine sind zu lang, der Po wirkt fett. Das liegt meist am falschen Schnitt.
Aber für jede Figur gibt es das richtige Modell.
Ob eng geschnittene Röhre, ein hochragendes High-Waist-Modell oder der legere Chino-Style - es gibt nicht mehr den einen großen Trend bei Hosen. Vielmehr kann derzeit jeder im Handel die Hose finden, die ihm gut passt. Gerade Frauen und Männern mit der einen oder anderen Problemzone kommt diese Vielfalt entgegen, denn mit dem passenden Schnitt lassen sich Pölsterchen gut kaschieren.
Doch die falsche Form kann auch genau das Gegenteil bewirken. „Darum sollte man sich beim Hosenkauf nicht nur von den persönlichen Vorlieben leiten lassen“, warnt Ilona Dörr-Wälde von der Typ Akademie im hessischen Limburg. Wichtig sei, dass Schnitt, Farbe und Länge stimmten, rät die Expertin. Frauen, die ein paar Kilogramm zu viel auf den Hüften haben, sollten grundsätzlich zu dunklen Modellen greifen. „Helle Farben tragen auf“, sagt Dörr-Wälde.
Auch aufgesetzte Taschen lassen den Po noch runder aussehen, was Frauen mit flachem Gesäß allerdings entgegenkomme. Für mollige Frauen gelte aber: Je enger die Taschen zusammenstehen, desto kleiner wirkt der Po. „Weibliche Hüften lassen sich mit einem tief sitzendem Bund etwas kaschieren. Leicht ausgestellte Hosenbeine strecken das Bein“, erklärt Alexander Rademacher, Modeexperte der Igedo Company in Düsseldorf, die Modemessen organisiert. „Frauen mit einer sehr weiblichen Figur, aber mit schmaler Taille - also der sogenannten X-Form - sollten allerdings zu Hosen greifen, bei denen der Schlag ab dem Knie beginnt“, ergänzt Dörr-Wälde.
Zierlichen Frauen stehen laut Rademacher Röhrenhosen sehr gut. „Aber auch in Chinohosen mit hohem Bund geben sie eine tolle Figur ab.“ Die Berliner Stylistin Dagmar Dobrofsky hat einen Tipp: „Waschungen mit quer laufenden Streifen ab den Oberschenkeln aufwärts können bei sehr dünnen Beinen ebenfalls von Vorteil sein.“
Kurvigen und kleinen Frauen rät Ilona Dörr-Wälde unbedingt von Hosen mit verkürzten Beinen ab. „Gerade tiefsitzende Modelle mit 7/8-Länge lassen die Beine optisch noch kürzer wirken.“ Kleine Frauen sollten lieber zur Röhre oder zu Hosen mit geradem Bein greifen. Hohe Schuhe schummeln noch ein paar Zentimeter dazu.
„Frauen, die kleiner als 1,65 Meter sind, sollten ihre Körperlinie nicht unterbrechen und Oberteil und Jeans in einem ähnlichen Farbton halten“, rät Dagmar Dobrofsky zudem. Bei stark unterschiedlichen Farben sollte zumindest das Oberteil heller sein als die Hose. Das wirke harmonischer, sagt die Modekennerin.
Auch die High-Waist-Variante mit Hosenbund bis teils unter die Brust ist eher etwas für Schlanke. „Wenn der Bund oberhalb des Bauches sitzt, wird der Blick direkt auf diese Zone gerichtet. Das sollten Frauen mit leicht oder stärker ausgeprägtem Bauchansatz bedenken“, sagt Dörr-Wälde.
Doch nicht nur Schnitt und Farbe können Problemzonen kaschieren, auch der Stoff, aus dem eine Hose geschnitten ist, kann die Figur vorteilhaft umspielen. Dörr-Wälde rät zu Material mit Wollanteil, da dieses den fließenden Charakter des Stoffes erhöhe. Das komme vor allem kurvigen Frauen zugute, sagt die Expertin. Hosen aus Stoff mit einem hohen Stretchanteil seien hingegen eher ungünstig.
Selbst bei den Herren sitzen Hosen oft zu eng, sagt Rademacher. Während Frauen meist breitere Hüften, einen zu runden Po und kräftige Oberschenkel kaschieren wollen, sei bei den Männern der Bauch die Problemzone Nummer eins. Sie sollten deshalb unbedingt auf die richtige Größe achten. Rademacher rät: „Die Hose sollte ein gerade geschnittenes Bein haben, das optisch streckt.“ Auch zu weit ausgestellte Hosenbeine lassen nicht nur Frauen, sondern auch Männer kleiner und breiter wirken.
Damit beim Hosenkauf nichts schiefgeht, rät Rademacher, einen Berater mitzunehmen. Das könne zum Beispiel die beste Freundin oder ein guter Freund sein. „Selbst neigt man ja oft dazu, eher zum Lieblingsmodell zu greifen und nicht zu der Hose, die einem am besten steht.“ Außerdem sollten in der Umkleidekabine mehrere Spiegel sein, damit man sich von allen Seiten sehen kann - denn schließlich wolle jeder auch von hinten gut aussehen.