Roman Herzog : Der Mahner
Der ehemalige Bundespräsident feiert am Sonntag seinen 75. Geburtstag.
Roman Herzog wollte im April 1997 die Republik aus ihrer Reform-Lethargie wachrütteln: "Durch Deutschland muss ein Ruck gehen", sagte der damalige Bundespräsident. Daraus wurde zwar nichts. Doch Herzog, der am Sonntag seinen 75.Geburtstag feiert, galt seitdem als Mahner für Erneuerungen. Und noch heute werden "Berliner Reden" von Bundespräsidenten an der "Ruck-Rede" gemessen.
Unkonventionell, direkt und volksnah - die Amtsführung von Herzog (1994 bis 1999) hob sich deutlich von der seiner Vorgänger ab. Er wollte ein "unverkrampftes" Deutschland repräsentieren, gesellschaftliche und politische Verkrustungen aufbrechen. Diesem Anliegen ist der Rechtsgelehrte auch nach seinem Ausscheiden aus dem höchsten Staatsamt treu geblieben. Die Charta der Grundrechte in der EU trägt seine Handschrift - er war Präsident des ersten Europäischen Konvents. Der umstrittene Gesundheitsfonds war 2003 Vorschlag der "Herzog-Kommission" der CDU.
Herzog lebt mit seiner zweiten Frau, Alexandra Freifrau von Berlichingen, in der Götzenburg von Jagsthausen. Seinen Geburtstag feiert er im Familien- und Freundeskreis im Ausland. Red