Rosa Bodys und grüne Höschen - Die neuen Dessoustrends
München (dpa/tmn) - Auch wenn nur wenige einen darin sehen: Auch bei den Dessous gibt es Trends. Im Herbst sind bei Höschen, BH und Body Gegensätze angesagt: Tüll und Spitze auf der einen Seite, Leder, Metallringe und Schnürungen auf der anderen Seite.
Es liegt in der Natur der Sache: Dicke Pullover, lange Strickkleider und warme Jacken gehören nicht zu den aufregendsten Kleidungsstücken. Aber untendrunter wird es im Herbst und Winter ganz sicher nicht langweilig. „Die Dessous der kommenden Saison sind ein Statement“, sagt Trendscout Denise Med aus München. Und die Berliner Modeberaterin Anika Götze verrät: „Wir sehen Eleganz, Luxus und hochwertige Materialien.“ Das gilt für alle Stilrichtungen der Wäsche - von BHs im Look der 50er Jahre über Korsagen im Stil des Buchs „Shades of Grey“ bis hin zu handbestickten Höschen.
Welche Farben sind im Trend?
„Ein ganz klarer Favorit sind Materialien mit metallischem Glanz“, berichtet Med nach einem Blick in die Kollektionen. Gold, Silber und Zinn schimmern sanft. Daneben finden sich laut Götze im Handel Beerentöne und Edelsteinfarben wie Smaragdgrün, Rubinrot und Saphirblau. Auch Mokka liege im Trend. Die Einkaufsberaterin Simone Piskol aus Heidenau bei Dresden hat neben unifarbenen Dessous Farbmixe ausgemacht. Die Designer setzten etwa die Spitzen- oder Satinränder in einem helleren Ton oder in Schwarz vom restlichen Stoff ab.
Welches Material verwenden die Designer gerne?
„Transparenter Tüll ist ein ganz großes Thema“, sagt Modeexpertin Med. Dieser sei häufig in Kombination mit Spitze zu sehen, die teilweise als Verzierung angebracht sei, etwa feine Chantilly- oder Leavers-Spitze. Auch indische Paisley-Stickereien seien in dieser Saison sehr angesagt. Diese könnten handbestickt sein, aber auch Maschinenstickereien von hoher Qualität seien gefragt. „Diese Mischung aus transparenten und blickdichten Materialien ist sehr bestimmend für die Dessous im Herbst und Winter“, erklärt Götze.
Welche Stilrichtung ist in Mode?
Die Unterwäsche ist derzeit stark von der Mode der 50er Jahre inspiriert „Die Schnitte aus dieser Zeit finden eine neue Umsetzung“, erklärt Med. Die Korsagen haben einen transparenten Ansatz, zu sehen seien Spitzenkörbchen, etwa in Nude oder knalligem Babyrosa. Ein Hingucker sind Modelle, bei denen unter den Körbchen zwei oder drei feine Bänder verlaufen. „Das gab es alles schon einmal - nur ist die Wäsche jetzt gewagter als in den 50er Jahren“, sagt der Trendscout.
Was ist mit den verruchteren Modellen?
Hollywood schickt modische Vorboten: Die Verfilmung der Romanreihe „Shades of Grey“ kommt bald in die Kinos - und es gibt die passende Wäsche dazu. Sie bilden den Kontrast zu den Stücken im Retrostil. „Diese sind leicht verrucht - wir sehen schwarze Stücke, die sehr durchsichtig sind“, erklärt Anika Götze. Verziert sind die Modelle zum Beispiel mit Leder-Applikationen, kleinen Ringen in der Mitte des BHs sowie Schnürungen.
Was ist das Must-Have der Saison?
Ein lange verschollenes Wäschestück feiert sein Comeback: der Body. „Er wird oft als Neckholder zu sehen sein, der mit zarten Bändchen am Hals fixiert ist“, sagt Med. Auch hier werde Spitze als Verzierung eingesetzt. Daneben ist laut dem Trendscout funktionale Wäsche noch immer ein Thema, etwa Taillenslips, die den Bauch bedecken und die Taille formen. Diese Stützfunktionswäsche gebe es mit oder ohne Bein sowie als Unterkleid. „Der Effekt wird dabei immer größer - das heißt, man kann immer mehr wegmogeln.“ Und das komme bei den Käuferinnen an, die Stücke seien stark nachgefragt. „Mittlerweile sind sie auch nicht mehr nur in Nude zu finden, sondern auch in knalligen Farben wie Pink.“
Und was tragen Männer untendrunter?
Selbst bei Männern hat sich die Funktionswäsche etabliert. Gerade die Bauchwegfunktion sei gefragt, so Denise Med. Daneben sind laut der Modeberaterin Simone Piskol die Klassiker wie Boxershorts und Slip weiter in Mode - gerne gestreift. Wichtig sei den Männern ein angenehmer Tragekomfort, weswegen auch hier hochwertige Materialien im Trend liegen.