Royals 2013: Von Baby George bis Beatrix' Abtritt
Berlin (dpa) - Ein Baby bei den Briten - als Dritter in der Thronfolge. Neue Monarchen in den Niederlanden und Belgien. Hochzeiten in mehreren Adelshäusern. Und auch Skandale und Trauriges. Ein Überblick, was in Europas Hochadel 2013 geschehen ist:
GROSSBRITANNIEN: Für die britischen Royals war 2013 ein Jubeljahr nach dem Jubeljahr. Nachdem Queen Elizabeth II. 2012 ihr Diamantenes Thronjubiläum gefeiert hatte, war die Geburt ihres Urenkels Prinz George am 22. Juli das große Ereignis im Hause Windsor in diesem Jahr. Der kleine George, Nummer drei der britischen Thronfolge, kam medial ganz groß raus und wurde gleich zum Star auf den Titelblättern der bunten Hefte. Der stolze Opa Prinz Charles hatte ebenfalls Grund zum Feiern: Er wurde 65 Jahre alt und darf damit staatliche Rente aus seiner Zeit als Soldat der britischen Armee beziehen. Prinz Williams Cousine Zara Tindall kündigte an, sie erwarte ebenfalls ihr erstes Kind. Und auch bei Prinz Harry gab es nach den Nacktfotos des vergangenen Jahres wieder positive Schlagzeilen. Der 29-Jährige scheint schwer verliebt in seine Freundin Cressida - und da die Beziehung mehr als ein paar Wochen hält, dichteten ihm die britischen Medien Hochzeitsgelüste an. Am Ende des Jahres kühlte sich Harry in der Antarktis ab - am 16. Dezember wollte er mit kriegsversehrten Soldaten den geografischen Südpol erreichen. Nicht so gut lief es zunächst für seinen Opa, Prinz Philip. Der 92-Jährige musste im Juni erneut ins Krankenhaus und am Bauch operiert werden - im Herbst wirkte er wieder vergleichsweise erholt.
NIEDERLANDE. 2013 war das Jahr der Abschiede für das niederländische Königshaus. Nach 33 Jahren auf dem Thron dankte Königin Beatrix (75) am 30. April zugunsten ihres Sohnes Willem-Alexander ab. Der 46-Jährige wurde in Amsterdam in sein Amt eingeführt. Hunderttausende feierten den Thronwechsel und ihr neues Königspaar, König Willem-Alexander und Königin Máxima, mit einem Volksfest im ganzen Land. Willem-Alexander will neue moderne Akzente setzen und muss sich nun als Staatsoberhaupt der Niederlande beweisen. Das Paar stellte sich bereits in allen Provinzen des Landes vor und machte auch Antrittsbesuche in verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland. Im August traf die Oranje-Familie ein Schicksalsschlag. Prinz Friso, der zweite Sohn von Prinzessin Beatrix, starb im Alter von 44 Jahren an den Folgen eines Lawinenunglücks, in das er beim Skilaufen in Österreich Anfang 2012 geraten war. Er hatte seither im Koma gelegen. Die königliche Familie nahm im engsten Kreis Abschied von dem Prinzen, der bei seiner Hochzeit mit Prinzessin Mabel auf seinen Platz in der Thronfolge verzichtet hatte. Wegen des Todesfalles wurde das Fest, mit dem sich die Niederländer bei Beatrix bedanken wollen, auf den 1. Februar 2014 verschoben.
BELGIEN: Das belgische Königshaus sorgte für viel Gesprächsstoff. Im Juni wurde König Albert II. (79) von der Künstlerin Delphine Boël verklagt: Sie forderte die Anerkennung als uneheliche Tochter des Monarchen. Alberts Ehe mit Prinzessin Paola befand sich in einer schweren Krise, als Boëls Mutter eng mit dem späteren König befreundet war. Noch vor einer Entscheidung des Gerichts trat Albert II. zurück: Er dankte nach zwei Jahrzehnten auf dem Thron zugunsten seines Sohnes Philippe (53) ab. Seit Juli ist Philippe König. Gemeinsam mit Ehefrau Mathilde müht der als schüchtern und spröde geltende Philippe sich um Sympathiepunkte für die Monarchie.
SPANIEN: In Spanien stand das Jahr 2013 für das Königshaus unter keinem günstigen Stern. König Juan Carlos wurde fast ständig von gesundheitlichen Problemen geplagt. Der 75-Jährige musste sich einer Operation am Rücken unterziehen und sich später wegen einer Infektion eine künstliche Hüfte ersetzen lassen, die erst kürzlich eingesetzt worden war. Bei seinen öffentlichen Auftritten ging er zumeist an Krücken. In den Medien wurde darüber diskutiert, ob Juan Carlos dem Beispiel der niederländischen Königin Beatrix folgen und abdanken sollte. Aber davon wollte der Monarch erst einmal nichts wissen. Der Finanzskandal um den königlichen Schwiegersohn Iñaki Urdangarin belastete weiterhin das Ansehen des Königshauses. Die Ermittlungen in der Affäre, bei der es um die Unterschlagung von Steuergeldern geht, zogen sich hin und brachten immer neue Negativ-Schlagzeilen hervor. Es galt nicht als ausgeschlossen, dass die Justiz neben dem Ex-Handballstar auch dessen Ehefrau, die Königstochter Cristina, zu einer Beschuldigten erklärt.
SCHWEDEN: Für die schwedischen Royals reihte sich 2013 ein freudiges Ereignis an das nächste. Im Februar pustete der neue Star des Königshauses, die kleine Prinzessin Estelle, zum ersten Mal eine Geburtstagskerze aus. Die Märchenhochzeit der jüngeren Prinzessin Madeleine mit dem amerikanischen Banker Christopher O'Neill rührte im Juni Tausende Zaungäste zu Tränen. Später flitterten die beiden auf den Seychellen - und konnten danach gleich eine Glücksnachricht verkünden: Im März erwarten sie ein Baby. Jetzt hoffen alle, dass Madeleine und Chris hurtig von New York nach Schweden zurückziehen. Bei einem Hoffest im September feierten die Royals das Thronjubiläum von König Carl XVI. Gustav: 40 turbulente Jahre liegen hinter dem vom Volk oft kritisch beäugten Monarchen, der seine Regentschaft mit einer Tour durch alle schwedischen Regionen zelebrierte.
MONACO: Im kleinen Fürstentum Monaco an der Mittelmeerküste begann das Jahr mit einem Paukenschlag: Charlotte Casiraghi - Tochter von Caroline (Schwester von Fürst Albert II.) - präsentierte sich beim traditionellen Rosenball mit dem französischen Komiker Gad Elmaleh. Sie brachte am 17. Dezember einen gemeinsamen Sohn zur Welt. Die Ehe von Albert und seiner Charlène blieb dagegen auch 2013 ohne Nachwuchs. Vorsorglich versicherte die 35-Jährige: „Albert und ich sind sehr glücklich.“ Im August wurde mit der Hochzeit von Carolines Erstgeborenem Andrea Casiraghi und Milliardärstochter Tatiana Santo Domingo deren im März geborener Sohn Sacha zur Nummer drei der aktuellen Thronfolge - und zwar nach Oma Caroline und Papa Andrea. Prinzessin Stéphanie rettete 2013 den beiden von Einschläferung bedrohten Elefanten Népal und Baby per Asyl auf einem Grimaldi-Grundstück das Leben. Für 2014 ist Aufregung schon programmiert. Dann kommt Nicole Kidman in der Rolle von Grace Kelly beziehungsweise Fürstin Gracia Patricia (1929-1982) ins Kino: Der Film „Grace of Monaco“ über die Mutter von Albert, Caroline und Stéphanie sei historisch ungenau, lautete vorab das Urteil in Monaco über den Hollywood-Film.
LUXEMBURG: Der großherzogliche Hof in Luxemburg stand ganz im Zeichen einer Hochzeit: Prinz Félix heiratete im September die Deutsche Claire Lademacher. Erst gab sich das Paar das standesamtliche Jawort in der Heimat der Braut - in der hessischen Stadt Königstein. Die kirchliche Hochzeit feierten die Beiden dann im südfranzösischen Saint-Maximin-la-Sainte-Baume. Félix und Claire betreiben nun ein Weingut in der Provence. Der Prinz ist der zweitälteste Sohn von Luxemburgs Großherzog Henri und Maria Teresa. Er hatte Claire 2001 in einem Schweizer Internat kennengelernt.
NORWEGEN: Das bodenständige norwegische Königshaus sammelte in diesem Jahr Sympathiepunkte. Mit einem Zeltfestival für Freunde und Familie beging Rockliebhaber Prinz Haakon seinen 40. Geburtstag - und landete auf der eigenen Party mit dem Fallschirm. Ein Geschenk seiner Frau Mette-Marit, die 2013 ebenfalls 40 Jahre alt wurde.
DÄNEMARK: Am dänischen Hof ging es 2013 vergleichsweise langweilig zu. Im Februar sagte Königin Margrethe eine Chile-Reise wegen eines Rückenleidens ab. Ihr Sohn, Kronprinz Frederik, powerte sich dagegen bei einem Triathlon aus. Seine Frau Mary schaute in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf vorbei.