Rucksack und Tomboy-Stil: Cara gibt britische Mode vor
London (dpa) - Topmodel Cara Delevingne ist die heimliche Queen der Londoner Modeszene. Bei der Fashion Week stellt sie ihre eigene Mulberry-Taschenkollektion vor. Ihr Stil ist aber auch bei anderen Labeln präsent.
Derbe Jacke über knappen Shorts oder Kleidchen, flache Schuhe, den Rucksack auf den Schultern, die langen Haare wie nicht gekämmt und ungewaschen: Wer in der kommenden Herbst-Winter-Saison den London-Look perfektionieren will, der muss vor allem auf Supermodel Cara Delevingne schauen. Zwar läuft die 21-Jährige bei der Londoner Modewoche (14. bis 18. Februar) nur bei ausgewählten Schauen der ganz großen Marken mit. Doch ihr Tomboy-Stil - androgyn, ein bisschen derb und an Männermode angelehnt - ist überall präsent.
Die größte Überraschung landete die Britin, die derzeit weit über ihre Heimat hinaus als „model of the moment“ gilt, mit einer Kooperation mit dem Taschenhersteller Mulberry. Die Marke, die in den vergangenen Jahren eine Art Symbol für die kreative, quirlige, und zugleich klassisch angehauchte Mode von der Insel wurde, hatte zuletzt unter Umsatzeinbußen gelitten und war schon fast totgesagt worden. Am Sonntag stellte Cara eine eigene Taschenkollektion für das Label vor, und wie geplant war es gleich zurück in den Schlagzeilen.
Preislich geht die Kollektion bei rund 800 Pfund (977 Euro) los, und das Model hat ihr ihren typischen Stil zwischen klassisch, rockig und praktisch verpasst. In knallgrün, mit Nieten versehen, oder im Army-Muster zu bekommen, können die Lederbeutel auch als Rucksäcke getragen werden. „Ich wollte etwas sehr Funktionales“, erklärte Cara.
Funktional ist auch bei anderen Designern das Stichwort für Herbst und Winter 2014 und 2015. Vorbei ist es mit schwindelerregenden High Heels - flache Schuhe und bequeme Biker-Boots sind auch in London absolut laufstegtauglich. Die britische Design-Legende Paul Smith etwa setzt weiter auf den Trend zum Herrenschuh am Frauenfuß: Trotteur und Slipper haben feste Sohlen, Fransen und Elemente des College-Stils. Dicke, breite Blockabsätze dominieren, wenn es höher hinauf geht.
Beim britischen Traditionslabel Belstaff trugen alle Models schwarze Biker-Boots. Zum Kleid wird der Schaft nach unten geklappt und mit den Schnürsenkeln umwickelt, und schon ist mehr Bein freigelegt und der Stiefel in einen Ankle-Boot verwandelt. Lederjacken sind kastenförmig und haben breite Schultern, und erinnern an englischen Landadel-Stil.
Auch bei Topshop dominiert der Mix aus klassisch Britischem mit Tomboy-Elementen. Schmale Kleidchen, Leder-Shorts, Polo-Shirts und warme Braun- und Beerentöne geben dazu aber mehr weibliche Note. Bei Vivienne Westwood „Red Label“ gab es jede Menge Verweise in die 80er- und 90er Jahre mit Applikationen und Prints.