Rudolf Scharping: Der Aussteiger

Rudolf Scharping hat genug. Gegen den zunehmend stärker wehenden Wind von vorne lässt sich für den Präsidenten des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nur noch beschwerlich anradeln. So greift der einstige SPD-Chef für seine Ankündigung des Verzichts einer weiteren Kandidatur in den Politik-Handwerkskasten.

Wegen seiner geschäftlichen Belastungen und der Umstände der Arbeit im Präsidium werde er im März nicht wieder für das Amt des Präsidenten kandidieren, sagte er.

Acht Jahre führte der 65-Jährige den Verband. Sein Wirken prägte ein nachhaltiges Versäumnis: einen klaren Anti-Doping-Kurs. Dabei kostete die Doping-Diskussion den Verband zwei Millionen Euro wegen entgangener Sponsorengelder, wie er selbst ausrechnen ließ. Zielsicher tapste Scharping, dessen Ende der Polit-Karriere ein Foto im Pool mit seiner damaligen Lebensgefährtin und heutigen Frau Gräfin Pilati einläutete, auch als BDR-Präsident in Fettnäpfchen. Einst lud er Doping-Sünder Stefan Schumacher als Ehrengast zur Jubiläumsfeier des BDR ein. Ärger gab es auch um eine angeblich versäumte Gratulation der Olympiateilnehmer im vergangenen Jahr. Die Luft ist einfach raus bei diesem Präsidenten. ste