Rudolf Seiters: Der Zuverlässige
Rudolf Seiters, früherer CDU-Bundesminister, erinnert sich gerne an die alten Zeiten. Als Minister im Kanzleramt stand er am 30. September 1989 in Prag auf dem Balkon, als der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) den Menschen in der deutschen Botschaft die Genehmigung zur Ausreise verkündete.
Es folgten der Fall der Mauer und die Verhandlungen zur Wiedervereinigung. Seiters war dabei, im Auftrag von Kanzler Helmut Kohl. Am Samstag wird Seiters 75 Jahre alt.
1993 trat er als Innenminister zurück. Bei einem Einsatz der GSG-9 in Bad Kleinen war der mutmaßliche RAF-Terrorist Wolfgang Grams getötet worden. Seiters übernahm die politische Verantwortung. Monate später kam die Staatsanwaltschaft zu dem Schluss, dass sich Grams selbst getötet hat.
Der Jurist Seiters war einer der Strippenzieher der — damals noch ganz und gar Bonner — Republik. Und Kanzler Kohl hatte mit dem Mann aus Niedersachsen einen zuverlässigen Helfer an der Seite. Zehn Jahre nach dem Rücktritt als Innenminister übernahm Seiters 2003 das Amt des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes. Ob er 2013 noch einmal antritt? Seiters lässt es offen. Red