Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Aufrechte Kämpferin
Die Chefin der bayrischen FDP macht bereits jetzt deutlich, dass sie die Interessen ihrer Partei in der Koalition durchsetzen wird.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die als FDP-Landesvorsitzende den Koalitionsvertrag mit der CSU aushandelte, könnte den innenpolitischen Hardlinern der CSU noch so manchen Stein in den Weg legen. Bayerns gescheiterter Ministerpräsident Günther Beckstein hatte die 57-Jährige noch im Wahlkampf zum personifizierten Schreckgespenst gemacht. "Das ist eine Linksliberale."
Nun geht sie zwar nicht selbst ins Kabinett, doch der Einfluss der FDP-Landeschefin wird spürbar sein. Die in Minden geborene Leutheusser-Schnarrenberger sagte jedenfalls schon unverblümt, dass es bayerische Sonderwege mit den schärfsten Gesetzen etwa beim Versammlungsrecht oder den Online-Durchsuchungen mit der FDP nicht geben wird.
Damit knüpft sie da an, wo sie vor fast 13 Jahren als Bundesjustizministerin aufhörte: 1996 war "Schnarre", so ihr Spitzname, von ihrem Amt zurückgetreten, nachdem sich ihre Partei in einem Mitgliederentscheid für den großen Lauschangriff entschieden hatte. Schon in ihrer Zeit als Justizministerin hatte die mittlerweile verwitwete Leutheusser-Schnarrenberger in der CSU ihre schärfsten Kritiker. Jetzt regiert sie wieder mit ihnen.