Schiffsuntergang: U-Boot soll Vermisste suchen
Nach dem Untergang eines Kreuzfahrtschiffes in Griechenland soll ein U-Boot nach den letzten beiden Vermissten suchen. Der Kapitän der "Sea Diamond" hat die volle Verantwortung für das Unglück übernommen.
<strong>Santorin. Nach dem Untergang des Kreuzfahrtschiffes "Sea Diamond" vor der griechischen Ferieninsel Santorin ist gegen den Kapitän und fünf weitere Besatzungsmitglieder Anklage erhoben worden. Der Staatsanwalt der Kykladen-Insel Naxos wirft ihnen Fahrlässigkeit vor, die zum Schiffbruch und zur Umweltverschmutzung geführt hat. Falls die beiden vermissten Touristen tatsächlich tot aufgefunden werden, droht eine Ausweitung der Klage auf fahrlässige Tötung. Die sechs Männer sind jedoch wieder auf freiem Fuß. Ihnen drohen bis zu fünf Jahre Haft. Bis gestern gab es keine Spur von dem 45-jährigen Franzosen und seiner 16-jährigen Tochter. Taucher hatten am Freitagmorgen, kurz bevor das Schiff vollständig unterging, von außen die bereits überflutete Kabine Nummer 2024 der Franzosen inspiziert und weder dort noch in den Nachbarkabinen jemanden entdeckt. "Die Taucher können das Wrack jetzt nicht mehr erreichen, weil es zu tief liegt", sagte ein Offizier der Küstenwache. Er gehe davon aus, dass die Franzosen bei dem Versuch ertrunken seien, auf ein höheres Deck zu gelangen.
Der Bug der 22 000 Tonnen schweren "Sea Diamond" liegt Schätzungen zufolge in einer Tiefe von 70 Metern, das Heck etwa 170 Meter tief. Um das Wrack zu erreichen, soll heute ein Spezial-U-Boot aus Piräus nach den Vermissten suchen. Außerdem sollen die rund 410 Tonnen Diesel aus dem Schiff gepumpt werden.
Rund 20 Tonnen Treibstoff waren bis Montag aus dem Wrack herausgeflossen. Zwei Spezialboote saugten die ölige Flüssigkeit von der Meeresoberfläche ab.