Schimon Peres: Der Visionär
Schimon Peres, Israels Staatsoberhaupt, ist mit bald 91 Jahren der älteste Präsident der Welt. Nun besucht er zum Ende seiner Amtszeit noch einmal offiziell die USA. In einem Monat zieht Peres sich dann zurück, nach fast sieben Jahrzehnten im Dienst des Staates.
Bei seinem Besuch dürften viele Erinnerungen hochkommen: Hier hatten der israelische Regierungschef Rabin und Palästinenserführer Arafat am 13. September 1993 die Osloer Friedensverträge mit einem Handschlag besiegelt.
Vor 20 Jahren wurde Peres — damals Außenminister — dann gemeinsam mit Rabin und Arafat für seine Rolle im Versöhnungsprozess zwischen Israel und den Palästinensern mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Peres gilt als einer der wenigen beliebten israelischen Politiker im Ausland. Der Friedensvisionär, 1923 als Sohn eines Holzhändlers im damaligen Ost-Polen geboren, ist aber auch als Vater des israelischen Atomprogramms bekannt. Er war 1934 ins damalige Palästina eingewandert. Als junger Mann Mitglied der jüdischen Untergrundarmee Hagana, begann er 1946 seine politische Karriere in der Arbeitspartei. Nach der Ermordung Rabins am 4. November 1995 übernahm er dessen Amt und wurde zum zweiten Mal Ministerpräsident. Red