Schneelast: Angst vor der Katastrophe
Der Winter zeigt sich von seiner gefährlichen Seite. In Attendorn bricht eine Halle unter der Schneelast zusammen.
Düsseldorf/Wuppertal. Während die Niederrheiner den Winter hinter sich zu haben scheinen, wird die Lage in den Mittelgebirgen immer bedrohlicher. Nach heftigen Schneefällen stürzte am Dienstagabend im sauerländischen Attendorn eine Firmenhalle ein. Dabei wurde ein Autofahrer in seinem Wagen von umherfliegenden Teilen schwer verletzt.
In Wuppertal, wo es am Dienstag ebenfalls unaufhörlich geschneit hat, blieben die Streu- und Räumfahrzeuge in ihren Depots. Im Laufe des Nachmittags kam deshalb der Verkehr weitgehend zum Erliegen.
Am Mittwoch früh wurden die letzten Reserven an Salz und völlig erschöpften Einsatzkräften mobilisiert, um wenigstens den Berufsverkehr kriechen zu lassen. Aus Furcht vor einer Katastrophe wie in Bad Reichenhall wurden am Dienstag gleich 100 Hallen und Bäder mit Flachdächern gesperrt.
Im Staddteil Ronsdorf wurde eine Frau von einer Dachlawine am Kopf getroffen und schwer verletzt. Hausbewohner versorgten die blutende Wunde der Frau, die anschließend ins Krankenhaus gebracht wurde.
In Remscheid ist sogar den Wintersportlern der Schnee zu viel: Der Skilift in Hohenhagen blieb geschlossen. Inzwischen wurden auch alle Sporthallen mit größeren Flachdach-Spannweiten wegen der hohen Schneelasten gesperrt.
Auch auf den Straßen sorgten die großen Schneemengen für Probleme. Die Räumdienste wussten kaum mehr, wohin mit der weißen Pracht. Einige Straßen wurden zur Einbahnstraße erklärt, weil die Schneemassen die Fahrbahnbreite verengen.
In Radevormwald fuhren Lastwagen die Schneemassen aus der Innenstadt ab, um Platz zu schaffen. Der Mittagstisch für bedürftige Menschen musste ausfallen, weil das Gemeindehaus ein Flachdach hat.
In Solingen musste eine Straße gesperrt werden, weil dort die Bäume wegen der ungewohnten Schneelast umzukippen drohten. Wegen Schnee auf den Hallendächern fällt am Mittwoch vorsorglich der Sportbetrieb für Schulen und Vereine aus. Weitere städtische Gebäude stehen ebenfalls vor der Schließung.