Hintergrund Schnell und brachial: Geldautomaten-Sprenger im Visier
Düsseldorf. Sprengungen von Geldautomaten haben seit dem vergangenen Jahr deutlich zugenommen: In Nordrhein-Westfalen gab es 2015 insgesamt 67 Sprengungen; in diesem Jahr zählte das Landeskriminalamt bereits 45 Taten.
Dabei leiten Täter Gas in Geldautomaten und sprengen sie auf. Selbst wenn die Täter keine Beute machen - die Tatorte sehen oft wie ein Trümmerfeld aus und der Sachschaden ist immer beträchtlich.
Die Polizei hat verschiedene Tätergruppen ausgemacht. Als besonders brachial gilt eine etwa 250 Personen starke, aus den Niederlanden stammende Gruppe, die sehr schnelle Autos fährt. Ihr Vorgehen ist brutal. Diese Männer schrecken laut LKA auch nicht davor zurück, mit ihren Fluchtautos Polizeisperren zu durchbrechen. Auch örtliche Gruppen oder Nachahmer zählten zum Täterkreis.
Da Geldautomaten in den Niederlanden und Belgien inzwischen besser gesichert sind, weichen die Täter nach Nordrhein-Westfalen aus. Laut LKA zeigen die Erfahrungen, dass das Aufstellen von sprengsicheren Automaten und das Nachrüsten mit Sicherheitselementen - etwa Farbbeuteln, die Geldscheine einfärben - Wirkung hat. dpa