Schräger Prozess: Kinder bleiben auf Nachnamen sitzen
Münster (dpa) - Drei Kinder aus dem Münsterland sind nach der Trennung ihrer Eltern auf dem Nachnamen der Familie sitzengeblieben. Die Mutter aus dem westfälischen Lengerich hatte nach der Scheidung vom Kindesvater ihren Mädchennamen wieder angenommen.
Der Name des Vaters verschwand ebenso. Denn auch er hatte bald darauf wieder geheiratet - und führt seither den Namen seiner neuen Ehefrau.
Die Mutter wollte ihren Mädchennamen auch den Kindern geben und klagte. Der Fall sei juristisches Neuland, sagte der Sprecher des zuständigen Verwaltungsgerichtes Münster.
Ein glücklicher Zufall löste das Problem. Auch die Mutter lernte einen neuen Menschen kennen und heiratete ihn. Da ihr neuer Ehemann sich ebenfalls entschieden hat, den Nachnamen der Frau anzunehmen und die drei Kinder im gemeinsamen Haushalt leben, ist eine Namensänderung für die 10 bis 13 Jahre alten Kinder nun auf Antrag möglich.
Sie dürfen jetzt den Mädchennamen ihrer Mutter tragen. Das Gericht musste daher nicht mehr verhandeln. Den Angaben des Sprechers zufolge wäre das Verfahren, das am Freitag vor Gericht gekommen wäre, ein Musterprozess gewesen.