Schwarzer, Klum, Roche: Wie Promi-Frauen Karneval feiern
Köln (dpa) - Sie mögen so verschieden sein, wie man es sich nur vorstellen kann - aber an Karneval sind alle Kölnerinnen nur noch Närrinnen. Die Prominenz eingeschlossen.
ELKE HEIDENREICH: Die ehemalige Fernsehmoderatorin und Wahl-Kölnerin findet den „Sitzungskarneval mit Mützenzwang“ nach wie vor ebenso furchtbar wie den Rosenmontagszug „mit Pappkameraden, Gejohle“ und Balgerei um die Kamelle. Und doch steht sie dem närrischen Treiben nicht mehr so ablehnend gegenüber wie am Anfang: „Seit ich in Köln bin und in meiner Stammkneipe alles Kopf steht, seitdem mach ich da auch langsam mit. Alles was unorganisiert ist, was tief aus dem Volk kommt, zieht mich an.“
CAROLIN KEBEKUS: „Karneval ist für mich wie Weihnachten“, sagt die Komikerin (34). „Da arbeite ich auch nicht. Karneval hat bei uns in der Familie eine große Tradition. Da kommen alle Freunde und Verwandten aus ganz Deutschland zusammen, und es wird den ganzen Tag gefeiert. Zwischendurch bin ich dann auch in Kneipen unterwegs. Der emotionale Teil des Karnevals ist am schönsten — und das ist sehr schwierig, einem Nicht-Kölner zu erklären: Wenn aus den Boxen "En unserem Veedel" ertönt und die ganze Kneipe plötzlich anfängt zu heulen.“
HEIDI KLUM: Ist als Bergisch Gladbacherin bekennender Jeck und in früheren Jahren schon mal im Kölner Rosenmontagszug mitgefahren. Dieses Jahr allerdings ist es ungewiss, inwieweit sie sich ins Getümmel stürzen kann. Das müsse man abwarten, sagt eine Sprecherin. Schließlich sei die Vielbeschäftigte mitten in den Drehs für „Germany's Next Topmodel“.
CHARLOTTE ROCHE: Die Schriftstellerin („Feuchtgebiete“) geht an Weiberfastnacht jede Menge Kölsch-Kneipen ab. Sie trägt einen Nacktanzug, den sie extra in einer Werkstatt hat machen lassen. Es sieht aus, als hätte sie wirklich nichts an. Anfangs hat sie sich noch gegen den Karneval gesträubt, hatte auch ein paar Freunde, die sich entschieden zu schlau dafür fanden. Aber dann hat sie irgendwann die Seiten gewechselt. Seitdem macht sie mit. Man muss nur die Lieder kennen, so dass man mitsingen kann, sagt sie, und man muss natürlich trinken, dann kann man Spaß haben.
ALICE SCHWARZER: Deutschlands bekannteste Feministin ist nach eigener Aussage ein „geborener Karnevalsjeck“. Schon als sie noch Kind war, musste ihr Großvater mit ihr jedes Jahr aus ihrer Heimatstadt Wuppertal zum Karneval nach Köln fahren. „Ich liebe den Straßenkarneval.“ Früher feierte die ganze „Emma“-Redaktion an Weiberfastnacht auf dem Alter Markt in der Innenstadt. Heute sind ihnen da zu viele Säufer. Deshalb weicht Schwarzer mit ihren Kolleginnen auf einen Platz jenseits der Altstadt aus: „Da steh ich dann auf der Bank, singe und schunkele.“