13 Tote bei Helikopterabsturz Schweres Unglück nach Beben in Mexiko

Mexiko-Stadt (dpa) - Fünf Monate nach zwei verheerenden Beben mit Hunderten Toten hat ein erneuter Erdstoß in Mexiko viele Menschen in Panik versetzt.

Zwar blieben die unmittelbaren Folgen überschaubar - bei einem schweren Unglück im Zusammenhang mit dem Beben kamen dann aber doch mehrere Menschen ums Leben.

Als Innenminister Alfonso Navarrete Prida in der betroffenen Region Oaxaca einflog, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu verschaffen, verlor der Pilot kurz vor der Landung die Kontrolle, und sein Hubschrauber stürzte ab. 13 Menschen am Boden wurden getötet, wie die örtliche Generalstaatsanwaltschaft am Samstag mitteilte.

Aufgewirbelter Staub und schlechte Sichtverhältnis bei dem Nachtflug ließen den Piloten des Black-Hawk-Helikopters offenbar die Orientierung verlieren, wie Verteidigungsminister Salvador Cienfuegos der Zeitung „Milenio“ sagte. In einem Video war zu sehen, wie der Hubschrauber zwei Autos an der Unglücksstelle unter sich begrub. Unter den Toten waren auch drei Kinder. 16 weitere Menschen wurden verletzt.

Innenminister Navarrete und Oaxacas Gouverneur Alejandro Murat blieben bei dem Unglück nahe der Ortschaft Santiago Jamiltepec unverletzt. „Ich bedaure zutiefst den Tod der Menschen, die an der Stelle waren, an der der Hubschrauber der Streitkräfte abgestürzt ist“, schrieb Navarrete auf Twitter.

Weitere Todesopfer in Folge des schweren Erdstoßes der Stärke 7,2 am frühen Freitagabend (Ortszeit) waren nicht zu beklagen. Allerdings waren Millionen Menschen in Mexiko zeitweise ohne Strom, im Süden des Landes wurden zahlreiche Häuser leicht beschädigt.

Das Zentrum des Bebens lag etwa zehn Kilometer südlich der Stadt Pinotepa Nacional im Bundesstaat Oaxaca im Süden des Landes, wie die mexikanische Erdbebenwarte mitteilte. Es wurden 686 Nachbeben registriert, das heftigste mit einer Stärke von 5,9.

Nahe dem Erdbebenzentrum wurden rund 200 Gebäude leicht beschädigt, in Santiago Jamiltepec unter anderem das Rathaus und die Kirche. Zwei Menschen erlitten Knochenbrüche. „Alle Leute sind auf die Straße gerannt. Es gab Alarm, Panik, Angst“, sagte Roxana Hernández in der Stadt Juchitán. Über 5800 Soldaten und Bundespolizisten waren im Erdbebengebiet im Einsatz.

Auch in der rund 500 Kilometer entfernten Hauptstadt Mexiko-Stadt war das über eine Minute dauernde Erdbeben noch deutlich zu spüren. Viele Menschen rannten in Panik auf die Straße, als die Sirene des Warnsystems ertönte. „Wir haben uns sehr erschreckt und das Gebäude verlassen“, sagte eine junge Frau auf der Geschäftsstraße Paseo de la Reforma im Zentrum der Stadt.

Im September 2017 war Mexiko innerhalb weniger Tage von zwei schweren Erdbeben in Oaxaca und im Zentrum des Landes rund um die Hauptstadt erschüttert worden. Dabei kamen über 450 Menschen ums Leben. Zahlreiche Häuser wurden zerstört und tausende Menschen obdachlos.

In Mexiko ereignen sich immer wieder heftige Beben. 1985 kamen dabei in Mexiko-Stadt mindestens 10.000 Menschen ums Leben. Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine seismische Aktivität bekannt ist.