Seal hat Soul

Berlin (dpa) - Klassiker gehen immer: Rod Stewart hat seine ganze späte Karriere auf dem großen American Songbook aufgebaut. Der Brite mit der Reibeisenstimme ist bereits bei Folge 5 angekommen.

Mehr Soul in der Stimme hat Seal, der sich ebenfalls auf einige legendäre Klassiker gestürzt hat - zum zweiten Mal. „Soul 2“ heißt sein aktuelles Album, Bill Withers („Lean On Me“), Al Green („Let's Stay Together“), Teddy Pendergrass („Love T.K.O.“) und Marvin Gaye („What's Going On“) sind seine Vorbilder.

Mit seinem langjährigen Partner Trevor Horn und mit David Foster hat er sich zudem zwei Top-Produzent mit ins Boot geholt, die Künstlern von Whitney Houston bis Paul McCartney den richtigen Schliff gegeben haben. „Ich war in der glücklichen Lage, auf dem Album mit zwei Größen wie Trevor Horn und David Foster zusammen zu arbeiten, und sie inspirieren mich immer noch an jedem neuen Tag“, sagte Seal laut Plattenfirma.

Zuletzt war Seal eher durch seltsame Halloween-Kostüme aufgefallen und fast ein wenig in den Schatten seiner Frau Heidi Klum geraten, die als Model-Macherin und umtriebige Geschäftsfrau von Erfolg zu Erfolg eilt. Mit „Soul 2“ erhebt Seal nun auch wieder seine eigene Stimme und setzt seine Soul-Serie, die 2008 begann, fort.

Und das macht er ganz butterweich: Ganz nach oben schraubt er seine samtene Stimme im Opener „Wishing On A Star“ - hier zielt einer ganz aufs Herz, dämmt das Licht und setzt auf Romantik. Nicht umsonst wird Seal gerade für seine eingängigen Gefühlsstücke gefeiert, dabei aber den Schwung nicht aus dem Blick verliert.

Auch bei einem Klassiker wie „What's Going On“, für den Marvin Gaye die Messlatte fast unerreichbar hoch gelegt hat, verhebt sich Seal nicht. Das alles wurde geschmackvoll mit einigen Ecken und Kanten im orchestralen Samtmantel arrangiert - vor allem aber geht es schmusig zu. Klar, Seal hat Soul.