Sechsjährige nach Gewaltverbrechen im künstlichen Koma

Upgant-Schott (dpa) - Das auf einem Schulgelände im ostfriesischen Upgant-Schott gefundene schwer verletzte Mädchen ist Opfer eines Verbrechens geworden. Zu möglichen Tatverdächtigen konnten die Ermittler nichts sagen.

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„Derzeit sind die Kriminaltechniker mit vollem Programm im Einsatz“, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Visser aus Aurich. Die Polizei bildete eine Sonderkommission mit 20 Beamten.

Die Betroffenheit in der Bevölkerung ist groß. Auf dem Spielplatz des öffentlich zugänglichen Schulgeländes lagen Blumen. Auf einer roten Laterne stand: „Alles Gute kleine Maus. Werde schnell wieder gesund“. Farbspuren zeugten noch von den Untersuchungen der Kriminaltechniker.

Nachdem am Donnerstag die Hintergründe noch unklar waren, ist sich die Polizei inzwischen sicher: „Kein Unfallgeschehen“, hieß es in einer kurzen sechszeiligen Pressemitteilung. Es wurde „massive Gewalt“ gegen die Sechsjährige ausgeübt. Das Kind habe Verletzungen am Oberkörper und am Kopf erlitten und sei in ein künstliches Koma versetzt worden. Was genau geschah, ist für die Fahnder noch unklar. Über den genauen Gesundheitszustand der Kleinen äußerten sich die Ermittler nicht.

Drei spielende Kinder hatten das Mädchen am Donnerstagmittag gegen 12.00 Uhr in einem Gebüsch auf dem Gelände einer Grundschule in der knapp 4000 Einwohner zählenden Gemeinde entdeckt. Die beiden Jungen und ein Mädchen im Alter zwischen neun und elf Jahren holten sofort Hilfe. Die Sechsjährige war zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr ansprechbar und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Noch am Donnerstag kamen die kriminaltechnischen Spezialisten der Polizei und sicherten Spuren am Ort. Fahnder befragten Anwohner über verdächtige Beobachtungen. Nach Polizeiangaben wurden die Aufzeichnungen von mehreren Videokameras ausgewertet, die den Schulhof überwachen. Es seien mehrere Kinder und Erwachsene darauf zu sehen. Ein bisher unbekannter Mann werde als Zeuge gesucht.