Sechslinge in Berlin geboren
Die letzte Sechslingsgeburt in Deutschland liegt 20 Jahre zurück.
Berlin. Nach 20 Jahren sind in Deutschland wieder Sechslinge geboren worden: Die vier Mädchen und zwei Jungen kamen am vergangenen Donnerstag in der Berliner Charité zur Welt, teilte die Klinik mit. Die Kinder wurden nach 27 Schwangerschaftswochen geboren und wogen bei der Geburt zwischen 800 und 900 Gramm. Ihr Zustand sei stabil. "Wir bitten um Verständnis, dass Kinder und Mutter jetzt Ruhe brauchen", sagte Klinikdirektor Prof. Ulrich Frei vom Perinatalzentrum der Uniklinik am Montag. Mit Verweis auf die Privatsphäre der Familie gab es deshalb zunächst keine weiteren Informationen.
Die Sechslinge haben nach Einschätzung des Hamburger Spezialisten Prof. Bernhard-Joachim Hackeloer sehr gute Überlebenschancen - auch, weil sie in einem hoch spezialisierten Geburtszentrum zur Welt kamen. "In der 28. Woche liegt die Wahrscheinlichkeit für ein gesundes Überleben bei über 90 Prozent", sagte der Chef des Mutter- Kind-Zentrums an der Asklepios-Klinik Barmbek in Hamburg. Generell sei das Entstehen von Sechslingen "ein grober medizinischer Fehler". Das Risiko für Kinder und Mutter sei bei einer solchen Schwangerschaft einfach zu hoch.
Sechslingsgeburten sind sehr selten: Die Berliner Sechslinge sind die ersten in Deutschland seit 1988, von 1950 bis 2006 gab es lediglich fünf solche Geburten - alle zwischen 1981 und 1988. Insgesamt ist die Zahl der Mehrlingsgeburten in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren stark angestiegen, weil mehr Frauen mit Kinderwunsch eine Hormonbehandlung machen oder sich künstlich befruchten lassen.