Sepp Blatter: Weiße Weste?

Joseph Blatter, Präsident des Fußball-Weltverbandes, hat wieder einmal den Kopf aus der Korruptions-Schlinge ziehen können. Die Fifa-Ethikkommission hat den 77-Jährigen von Verfehlungen in der Affäre um die mittlerweile bankrotte Vermarktungsagentur ISL, die in den 90er Jahren Schmiergelder an hohe Fifa-Funktionäre gezahlt hatte, freigesprochen.

Sie nannte sein Verhalten höchstens „ungeschickt“. Blatters Vorgänger João Havelange hingegen wird eine „moralisch und ethisch verwerfliche Handlungsweise“ vorgeworfen. Er trat bereits als Ehrenpräsident des Verbandes zurück.

Es war nicht das erste Mal, dass Zweifel an Blatters Integrität und Unbestechlichkeit aufkamen. Schon bei seinem Amtsantritt 1998 behauptete der damalige DFB-Präsident Egidius Braun, der Schweizer habe die Stimmen für seine Wahl gekauft. Ähnliche Gerüchte kursierten bei seiner Wiederwahl 2001. Immer wieder wurde „Sepp“ Blatter Missmanagement innerhalb der Fifa vorgeworfen, etwa durch Fifa-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen. Eine entsprechende Klage wurde aber fallen gelassen, Zen-Ruffinen aus dem Amt entlassen. Eine interne Untersuchung unterband Blatter. sk