Serienstar Diana Amft: „Komödien erfordern Konzentration“
Serienstar Diana Amft über ihre neue TV-Komödie und warum Dreharbeiten für lustige Filme oft gar nicht witzig sind.
Berlin. Sie ist blond, attraktiv und witzig — kein Wunder, dass Diana Amft es längst zum vielgefragten Star von Filmkomödien und humorvollen Serien geschafft hat. Ihr neuestes Projekt ist ein Fernsehfilm mit dem zweideutigen Titel „Wir tun es für Geld“, der Freitag um 20.15 Uhr in der ARD gezeigt wird.
Amft spielt die erfolgreiche Geschäftsfrau Ines, die ihren alten Schulkameraden heiratet — doch die Scheinehe mit dem unscheinbaren Moritz (Florian Lukas) dient allein dem Steuersparen. Als ausgerechnet ihr zuständiger Finanzbeamter (Ludger Pistor) neben Moritz einzieht, müssen die beiden ihm ein glückliches Ehepaar vorspielen — und das verursacht aberwitzige Verwicklungen.
Frau Amft, wie schwierig war es, bei den Dreharbeiten ernst zu bleiben?
Diana Amft: Wir hatten eine wundervolle Drehatmosphäre und haben viel gelacht, das Team hat vom Humor her gut zusammengepasst. Aber grundsätzlich machen sich die Leute glaube ich ein falsches Bild von Komödien-Dreharbeiten. Mancher wäre bestimmt enttäuscht, wie ruhig es an so einem Set zugeht. Es ist nicht so, dass man sich in den Drehpausen benimmt, als hätte man einen Clown gefrühstückt. (lacht)
Und wie war es bei der Szene, in der Sie einem Lauscher geräuschvoll einen Liebesakt vortäuschen?
Amft: Gerade solche Szenen sind eine echte Gratwanderung. Wenn man dabei als Schauspieler beim Drehen zu albern wird, wirkt alles am Ende nur noch lächerlich. Komödiendreharbeiten sind schon sehr handwerklich, das ist knallharte Technik und erfordert sehr viel Konzentration.
Wann haben Sie Ihre Neigung fürs komische Fach entdeckt?
Amft: In der Schauspielschule. Meine Direktorin hat mir ins Zeugnis geschrieben, dass ich ein Talent für Komödie habe. Danach habe ich versucht, das auf der Bühne auszureizen und zu gucken, wo die Grenzen sind. Ich habe zum Beispiel den Kobold Puck in Shakespeares „Sommernachtstraum“ gespielt, das war sehr lustig.
Sie gelten spätestens seit „Doctor’s Diary“ als Fachfrau für Komödien . . .
Amft: Es ist schon etwas dran, dass man in Deutschland viel in Schubladen denkt. Wenn man als Schauspieler erfolgreich ein Fach bedient, kommen da mehr Angebote auf einen zu als aus einer anderen Richtung. Umso schöner finde ich es, wenn mir auch ernsthaftere Rollen angeboten werden. Für die Rolle in der Krimiserie „Josephine Klick“ war ich unglaublich dankbar, weil ich da andere Seiten zeigen kann. Ich wünsche mir sehr, dass die Serie weitergeht.
Sie haben einige Absagen kassiert, bevor Sie an einer Schauspielschule angenommen wurden.
Amft: Zwölf, um genau zu sein.
Wieso haben Sie sich nicht entmutigen lassen?
Amft: Das weiß ich auch nicht. Ich hatte ja schon eine abgeschlossene Ausbildung als Justizfachangestellte, aber das war nur für die Sicherheit. Eigentlich wollte ich schon immer Schauspielerin werden. Als ich mit der Ausbildung fertig war, habe ich ganz von vorne angefangen, bin ohne Geld und ohne alles in eine Sechser-WG gezogen und habe mich durchgekämpft. Wenn ich das jetzt mit Abstand betrachte, weiß ich nicht, ob es Kampfgeist war, der Glaube an mich selber oder vielleicht auch ein Stück weit Naivität.