Siebenschläfer: Schicksalstag für unseren Sommer
Nach der Bauernregel gilt das Wetter vom 27. Juni für sieben Wochen. Diese Regel stimmt aber nicht ganz.
Düsseldorf. Am Donnerstag ist Siebenschläfertag. „Regnet’s am Siebenschläfertag, es sieben Wochen regnen mag“ besagt eine alte Bauernregel — und danach steht ein schlechter Sommer bevor.
„Es gibt viele Wolken und Schauer, dazu weht ein frischer Wind bei einer Höchsttemperatur von 16 Grad“, sagt Johanna Anger, Meteorologin vom Deutschen Wetterdienst. Sieben Wochen Regen? Keine schönen Aussichten.
Allzu ernst sollte man die Regel allerdings nicht nehmen. „Es hat keinen Sinn, das auf einen Tag zu beziehen“, sagt Anger. Stattdessen sollten die letzte Juni- und die erste Juliwoche betrachtet werden. „Dann stellt sich häufig eine Wetterlage ein, die die folgende Zeit prägt.“ In Süddeutschland treffe diese Regel dann immerhin zu 80 Prozent zu, in Norddeutschland zumindest zu 50 Prozent.
Demnach stehen die Chancen auf einen warmen Sommer schon besser: Diese Woche bleibt es zwar noch kühl, schon am Wochenende soll das Wetter aber wieder schöner werden. Nächste Woche werden voraussichtlich 20 bis 25 Grad erreicht. „Ein richtiges Sommerhoch ist allerdings auch nicht in Sicht“, sagt Anger. Zumindest sieben Wochen Regen seien nicht zu befürchten: „Das hat es noch nie gegeben.“
Mit dem Nagetier hat der Siebenschläfertag übrigens nichts zu tun. Der Name geht auf eine Legende zurück, nach der im griechischen Ephesos sieben Brüder in eine Berghöhle eingemauert wurden. Knapp 200 Jahre später wurden sie entdeckt, wachten auf und bekannten ihren Glauben an die Auferstehung. Danach starben sie.