Auch andere Städte sorgen vor Silvester in Köln: Erweiterte Schutzzone und 1400 Polizisten
Köln (dpa) - Nach den massenhaften Übergriffen in der Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren wird die Sicherheitszone rund um den Dom für die diesjährigen Neujahrsfeiern erweitert. In dem abgesperrten Bereich wird Feuerwerk verboten, wie Stadtverwaltung und Polizei in Köln mitteilten.
Vor allem auf dem Bahnhofsvorplatz wolle man verhindern, dass sich größere Gruppen bildeten. Mehr Videokameras und bessere Beleuchtungsanlagen sollen zusätzlich für Sicherheit sorgen. „Die Polizei wird rund 1400 Beamtinnen und Beamte einsetzen“, sagte Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob.
Für den Jahreswechsel rechnen die Behörden wieder mit ähnlich vielen Besuchern wie in den Vorjahren. „Einige werden durch aggressives Verhalten auffallen“, heißt es in der Lageeinschätzung der Polizei.
Auch andere Großstädte haben für die Silvesternacht bereits Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. In Düsseldorf sollen wie im vergangenen Jahr Feuerwerkskörper in der Altstadt verboten werden. Die Sicherheitsbehörden in Hamburg werden sich vermutlich erst nach Weihnachten detailliert zum Sicherheitskonzept für die großen Freiluftpartys auf der Reeperbahn und rund um den Hafen äußern. Auch dort hatte es vor zwei Jahren etliche Übergriffe gegeben.
In Köln werde man Krawallmacher und respektloses Verhalten nicht dulden, kündigte die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Aggressive Personen seien in der Stadt nicht erwünscht. „In Köln gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern die Stärke des Rechts.“
Zusätzlich zu konkreten Sicherheitsmaßnahmen startete die Stadt in diesem Jahr die Kampagne „Respekt“. Das Wort solle in den kommenden Wochen im Stadtbild präsent sein - beispielsweise auf Armbändern für die Besucher der Veranstaltungen am Kölner Dom. Auch in den sozialen Medien wolle man für einen respektvollen Umgang miteinander werben.
In Köln waren in der Silvesternacht 2015/2016 Frauen auf dem Bahnhofsvorplatz von Männergruppen massenhaft sexuell bedrängt worden. Außerdem waren Feuerwerkskörper ins dichte Gedränge abgefeuert worden. Reker bezeichnete die Übergriffe am Mittwoch als ein „einmaliges, unrühmliches Ereignis“.
Zum Jahreswechsel 2016/17 setzte die Polizei deshalb ein Großaufgebot ein, um erneute Straftaten zu verhindern. Aus der Politik bekam sie dafür viel Lob. Kritik handelte sich die Einsatzleitung allerdings für die Verwendung der Bezeichnung „Nafris“ für Nordafrikaner in einem Tweet ein.