Snowden will bleiben
Edward Snowden, früherer Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA, lebt seit einem Jahr in Russland — und dort möchte er vorerst auch bleiben. Der 31-Jährige bat die Behörden nun, sein Ende Juli auslaufendes Asyl zu verlängern, wie sein Moskauer Anwalt Anatoli Kutscherena erklärte.
Alle nötigen Dokumente seien eingereicht worden, sagte der Jurist. Nicht beantworten wollte er die Frage, ob der 31-Jährige die russische Staatsbürgerschaft beantragen will.
Snowden, der die Überwachungspraktiken der NSA enthüllt hatte, lebt an einem geheimen Ort in Moskau. Er war am 23. Juni 2013 aus Hongkong kommend in Moskau gelandet und hatte sich zunächst wochenlang in der Transitzone des Flughafens Scheremetjewo aufgehalten, bevor er vorläufiges Asyl erhielt. Der Informatiker habe seitdem Arbeitsangebote russischer Unternehmen erhalten, sagte Kutscherena. „Er lebt von dem Geld, das er hatte. Das reicht selbstverständlich nicht für einen hohen Lebensstandard“, betonte der Anwalt.
Snowden, der bis zu seiner Flucht im Mai 2013 auf Hawaii gelebt hatte, hat auch in zahlreichen anderen Ländern Asyl beantragt, bislang jedoch ohne Erfolg. Die US-Justiz sucht ihn mit einem Haftbefehl und wirft ihm Spionage vor. Red