Islamischer Staat Solinger Salafist in Syrien getötet
Solingen. Ein 27-jähriger Solinger Salafist soll bei Kämpfen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) um deren Hochburg Rakka im Norden Syriens ums Leben gekommen sein. Das meldete am Sonntag ein arabischer Twitter-Account aus Rakka.
Er gilt als Ableger der IS-Propagandaabteilung und hat in den letzten Wochen mehrfach Todesnachrichten ihrer „Märtyrer“ bekannt gegeben. Er gilt bislang als nachrichtenecht.
In der Meldung wird ein Deutscher mit dem Kampfnamen „Abu Asyed al-Almani“ für tot erklärt. Diesen Namen trug der Solinger Sami J., dessen Foto ebenfalls unter der IS-Meldung veröffentlichen ist. Dazu wird nur erklärt, dass der Dschihadist sich der „Karawane der Märtyrer“ angeschlossen habe.
Sami J. gehörte seit 2010 dem Solinger Moschee-Verein Millatu Ibrahim an, zählte dort trotz seines jungen Alters schnell mit zu den Wortführern und verwaltete auch eine Zeit lang Vereinsgelder. Nach den gewaltsamen Übergriffen von Salafisten auf Polizisten in Solingen und Bonn Anfang Mai 2012 und dem nachfolgenden Verbot der islamistischen Organisation durch den damaligen Innenminister Hans-Peter Friedrich hatte sich der 27-Jährige nach Ägypten, später nach Syrien abgesetzt. Dort erlitt er bei einem Autounfall eine schwere Kopfverletzung. Er kehrte kurz zurück nach Solingen, um sich hier operieren zu lassen. Dann folgte er wieder dem Ruf in den Heiligen Krieg. Er ist inzwischen der vierte Solinger Salafist, der in Syrien ums Leben gekommen ist.