Sophie und Maximilian beliebteste Vornamen 2011
Wiesbaden (dpa) - Eltern haben ihre Neugeborenen 2011 am häufigsten wieder Sofie/Sophie oder Maximilian genannt. Doch sie bekommen Konkurrenz. Aufsteiger waren Emma und Leonie bei den Mädchen, Ben bei den Jungen, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
„Kurze Namen sind im Trend“, sagte Sprachforscher Lutz Kuntzsch.
Für ihre jährliche Hitliste der beliebtesten Vornamen erfassten die Wissenschaftler diesmal fast drei Viertel der Geburten aus dem vergangenen Jahr. 740 000 Vornamens-Eintragungen mit rund 50 000 Namensvarianten kamen zusammen. „Der Liste liegen ausschließlich Daten der deutschen Standesämter zugrunde“, sagte Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der GfdS. Die Zählung „ersetzt quasi die amtliche Statistik in Deutschland“.
Unter den zehn häufigsten Mädchenvornamen rückten Emma (Platz 6) und Leonie (Platz 10) je zwei Plätze vor. Mia (Platz 4) machte einen Platz gut. Bei den Jungen schoss Ben von Vorjahresplatz 11 auf 6 hoch. Die drei Spitzenplätze blieben unverändert: Sofie/Sophie, Marie und Maria waren bei den Mädchen Favoriten; Maximilian, Alexander und Paul bei den Jungen. Andere Namen fielen aus den Top Ten heraus, zum Beispiel Lena (2010 Platz 7), deren Boom wohl von Eurovisions-Star Lena Meyer-Landrut befeuert worden war.
Einige Vornamen verzeichnete die Gesellschaft, die auch Sprachberatung für Standesämter wie für Eltern betreibt, zum ersten Mal: Irgendwo in Deutschland gibt es jetzt Albesa, Bellaphina, Chelo, Demeo, Jasra, Limar, Vander und Xanio.
Viele Eltern lassen sich bei der Namenswahl von Geschichten inspirieren, wie das Namenskundliche Zentrum der Universität Leipzig mitteilte. Deshalb hießen Kinder zunehmend Rapunzel, Tarzan oder Winnetou. Bildungsferne Schichten orientierten sich dagegen eher an Prominenten und nennen ihre Kinder Blue, Peaches, Apple, Maddox oder Summer. Die Leipziger Wissenschaftler haben 158 000 Vornamen von 2011 geborenen Kindern ausgewertet, die 275 Standesämter aus Deutschland für die Forschung übermittelt hatten.
Die GfdS holte Daten für die häufigsten Namen 2011 von 575 Standesämtern ein. In den kommenden Jahren wolle man möglichst 95 Prozent der Namensgebungen abfragen, um einer Vollstatistik nahe zu kommen, sagte die GfdS-Mitarbeiterin Frauke Rüdebusch. Österreich und die Schweiz erstellen solche amtlichen Statistiken der Vornamen.
In Deutschland steht die Sprachgesellschaft in Konkurrenz zu dem Hobbyforscher Knud Bielefeld. Gestützt auf Geburtsanzeigen im Internet stellt er immer schon zum Jahresende eine eigene Namensliste vor. Seiner Zählung nach lagen 2011 Mia und Ben an der Spitze.