Sowjetische Raumkapsel sucht neuen Besitzer
Brüssel (dpa) - Eine sowjetische Raumkapsel aus den 70er Jahren kommt am Mittwoch in Brüssel unter den Hammer. Das Auktionshaus Lempertz versteigert ab 18.00 Uhr die Kapsel namens Woswraschtschajemy Apparat („Rückkehr-Apparat“), die zweimal unbemannt im Weltall war und immer noch einsatzfähig sein soll.
Lempertz schätzt den Preis auf ein bis zwei Millionen US-Dollar (720 000 bis 1,4 Millionen Euro).
Das Auktionshaus rechnet mit mindestens 50 Interessenten bei der Versteigerung, darunter Weltraumenthusiasten, private Museen und auch russische Unternehmer. Der Käufer wird die Kapsel aber voraussichtlich nicht direkt mitnehmen können: Sie wiegt 1,9 Tonnen, ist 2,20 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 2,80 Meter.
Die Raumkapsel absolvierte nach Angaben von Lempertz 1977 und 1978 zwei „Kosmos“-Raumfahrtmissionen und war Bestandteil des historischen Sowjet-Raumfahrtprogramms. Darin finden bis zu drei Personen Platz. Die Kapsel war bereits in Berlin und Düsseldorf zu sehen und wurde zuletzt in Brüssel zur Besichtigung ausgestellt.
Neben der Raumkapsel stehen bei der Auktion auch zwei historische „Sokol-KV2“-Raumanzüge für einen Schätzpreis von je 80 000 Dollar zum Verkauf. Einen davon trug der russische Kosmonaut Alexander Kaleri am 17. August 1996 im Raumschiff Sojus-TM24 beim Flug zur Raumstation MIR. Den zweiten trug der britisch-amerikanische Astronaut Michael Foale auf der Sojus TMA3 (ISS Expedition 8) im Jahr 2003.